Warum nicht ein open-air-Glasdach? -betr.: Was soll die Markthalle auf dem Sedanplatz?

Betr.: Was soll die Markthalle auf dem Sedanplatz?

Das Lieblingskind von Bau- und Ortsamt Vegesack, die Markthalle Sedanplatz, ist nach dreijährigem „Dornröschenschlaf“ zurückgekehrt! Im ersten Anlauf kläglich gescheitert, sollte sie nun als „fertiges Objekt, das bald gebaut werden kann“ (Bauamt) fröhlich Auferstehung feiern. Doch halt, so unbemerkt, wie sie aus dem Hut gezaubert wurde, könnte sie auch bald wieder darin verschwinden.

Hatten doch die Befürworter ihre im stillen Bauamts-Kämmerlein gemachte Rechnung ohne den Wirt gemacht – sprich Marktbezieher, Schausteller und eine kritische Öffentlichkeit, die sich den Platz auch gut so, wie er ist, oder doch ganz anders vorstellen kann! Wohl kaum eine transparente und demokratische Planung! Eher der Versuch, das Vorhaben möglichst schnell durchzuziehen, bevor sich nämlich „Eigendynamik im Entscheidungsprozeß einstellt“, wie es sich ein Befürworter erfreulich deutlich ausgedrückt hatte.

Auf dem Vorstellungsabend in gutbesuchten Bürgerhaussaal war einige Male der unverhohlene Vorwurf zu hören, „Wenn sie schon diese Halle ablehnen, wo ist dann ihr Vorschlag“? Hierzu möchte ich Folgendes zu bedenken geben: Kritik und Ablehnung eines Entwurfs können selbstverständlich auch ohne die Vorlage einer Alternative hilfreich sein. Wo, ist zu fragen, existiert denn eine seriöse Kosten-/Nutzung-Abschätzung für die präsentierte Markthalle? Und was begründet denn zu der Annahme, daß vier weitere Verkaufsstände unter Hallenglas Käufer nach Vegesack anziehen? (...)

Dazu möchte ich einmal einen Vorschlag in die Debatte bringen: Gemeinsames Ziel dürfte die Steigerung des Erlebniswertes dieses zentralen Platzes sein. Dann muß die frühe Beteiligung aller interessierter Bürger- und NutzerInnen gewollt und ermöglicht werden! Selbstverständlich darf sich die Attraktivitätssteigerung des Platzes nicht auf bloße Steigerung des Kommerzes beschränken. Zum Beispiel müssen auch die kulturellen Entwicklungschancen zur Aufwertung der Vegesacker City einbezogen werden. Zu erwähnen wäre hier etwa der Bereich vor dem Bürgerhaus oder auch bei dem früheren Tiefgarten. Warum nicht ein herausfahrbares (Glas)Dach, welches Theater, Musik, Kleinkunst oder andere Vorstellungen richtig open-air-fähig und planbar machen würde. Das alles geht aber nur in einem Gesamtkonzept, welches die Verbesserung der Aufenthaltsqualität des ganzen Sedanplatzes ins Auge faßt. Reinhold Koch