Von England lernen heißt nicht siegen lernen

Bisher hielt man sich in der Liga bei der Besetzung von Verwaltungspositionen meist fest an dem ehernen Grundsatz: „Das Gute liegt so nah.“ Verstöße wurden oft schrecklich geahndet (Trapattoni, Aad de Mos, Rinus Michels). Vor allem in Köln, wo der lokale Klüngel schon dafür sorgte, daß man als netter Mensch in schneller Abfolge vom Faktotum zum Assistenz- zum Chef-Trainer mutieren konnte. Hauptsache, man sprach und trank Kölsch. Doch ausgerechnet am Rhein, so gerüchtelt es jedenfalls, will man nun in die Ferne schweifen. Wie immer, wenn der 1.FC in der Krise steckt, wird gemunkelt, die Rückkehr von Christoph Daum, der sich die unverzichtbare internationale Erfahrung in Leeds und aktuell in der Türkei angeeignet hat, stünde unmittelbar bevor. Neu ist, daß die Kölner für Daum, wenn er denn kommt, das englische „Manager“-Modell adaptieren wollen. Daum dann zuständig für Transfers und Mannschaftsaufstellung, was gleich drei Fliegen tot macht: Stephan Engels darf weiter trainieren, muß weniger reden und den Jetzt-noch-Manager Bernd Cullmann ist man auch los. Die Frage bleibt, ob nun ausgerechnet der britische Fußball Vorbild für künftige Erfolge sein kann. Die sind im Europapokal ja noch schlechter. Also liebe Leute in Köln und anderswo: Etwas weniger rückwärtsgewandt bitte! Auch beim Blick auf die Tabelle immer nur nach oben schauen! Sonst ließe sich dort nämlich leicht feststellen, daß selbst die drittplazierten Gladbacher eher noch vom Abstieg bedroht sind , als in Gefahr laufen Meister zu werden. to