Gewinn verdoppelt

■ Chemiekonzern BASF will Sparten Gesundheit und Ernährung ausbauen

Berlin (taz) – Goldene Zeiten für die Chemieriesen: Nach Hoechst und Bayer hat gestern auch der Ludwigshafener Konzern BASF glänzende Bilanzzahlen für 1995 vorgelegt. Der Umsatz wuchs um knapp sechs Prozent auf weltweit 46,23 Milliarden Mark. Der Gewinn nach Steuern stieg auf 2,47 Milliarden Mark und hat sich damit fast verdoppelt. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 14 Mark (im Vorjahr zehn) erhalten.

Ende 1995 arbeiteten 106.600 Leute bei BASF – etwa genau so viele wie im Vorjahr. Einen Personalabbau wie bei zahlreichen anderen Großkonzernen hat es also 1995 nicht gegeben. Allerdings kündigte Konzernchef Jürgen Strube gestern bei der Vorlage des Geschäftsberichtes „Kostensenkungen“ an.

In Zukunft will die BASF – 1865 als „Badische Anilin- & Soda-Fabrik“ gegründet – kein klassischer Chemiekonzern mehr sein. Die „konjunkturunabhängigeren Aktivitäten“ Gesundheit und Ernährung sollen vorrangig ausgebaut werden. Der Anteil von Pharma, Pflanzenschutz, Düngemitteln, Feinchemie und Vitaminen an Umsatz und Gewinn werde künftig zunehmen, vermerkt der Geschäftsbericht. Ausgebaut werden soll auch der Erdgashandel, den BASF zusammen mit der russischen Gazprom betreibt.

Die ersten Monate dieses Jahres waren für den Konzern nicht ganz so gut; der Auftragseingang sei nicht zufriedenstellend, hieß es. Vor allem im Inland verkaufen sich die BASF-Produkte unerwartet schlecht. Vorstands-Chef Strube tröstete sich aber mit der Hoffnung auf eine Geschäftsbelebung in den kommenden Monaten. Doch mehr als eine leichte Steigerung des Umsatzes werde es insgesamt wohl nicht geben.

In Asien dagegen boome das Geschäft, so Strube. Klar, daß BASF dort mit Firmenzukäufen liebäugelt. Noch im März soll das japanische Pharmaunternehmen Hokuriku Seiyaku übernommen werden. Weitere Möglichkeiten würden „interessiert geprüft“. alf