Hamburger Kino-Tips

Das Alabama richtet für alle Freundinnen und Freunde von Mit Schirm, Charme und Melone bereits die 5. Avengers-Nacht aus. Diesmal werden zwei Folgen der englischen Kultserie zum Besten gegeben. In der Schwarzweiß-Folge A Touch Of Brimstone präsentiert sich die karatekämpfende Emma Peel in Sado-Maso-Wäsche, um als „Queen Of Sin“ den finsteren Machenschaften des Hellfire-Clans auf die Spur zu kommen. Dieses Frauenbild bedrohte die deutschen TV-Macher damals so sehr, daß die Folge hier nicht ausgestrahlt wurde. In The Return Of The Cybernauts kommt der Dracula-Darsteller Peter Cushing noch einmal zum Zug. Er will den Tod seines Bruders, an dem Emma und John verantwortlich waren, rächen. Hierfür setzt er die Killerroboter des Verstorbenen wieder instand, die sich an den beiden Top-Agenten vergreifen. Nach diesen beiden Leckerbissen verlost der Emma-Peel-Fanclub noch eine Flugreise. Camp pur!

Heute, 18. März, 20 Uhr, Ala-bama

Am Ende des Monats gehen auch die Filmreihen ihrem Ende entgegen. So endet die Filmreihe über den spanischen Bürgerkrieg im B-Movie mit dem Dokumentarfilm Die lange Hoffnung aus dem Jahr 1984. Dabei werden zwei Zeitzeugen, die an den Kämpfen gegen Franco, „der einzigen sozialen Revolution von unten“, teilnahmen, an die Originalschauplätze in Katalonien begleitet. Beide, Clara Thälmann und Augustin Souchy, treffen sich zu dieser Reise fünfzig Jahre danach das erste mal wieder.

Tags zuvor, am Samstag, läuft mit Unversöhnliche Erinnerungen ein weiterer Dokumentarfilm. Klaus Volkenborn zeichnet anhand zweier Lebensläufe nach, wie es dazu kam, daß im spanischen Bürgerkrieg Deutsche auf beiden Seiten der Barrikaden standen. Der eine kämpfte auf Seiten der Internationalen Brigaden, der andere bombte für die Legion Condor. Ferner erzählen die Veteranen anekdotenreich vom Leben in Spanien.

So, 31. März, 20.30 Uhr, B-Movie

Die Chaplin-Reihe im Metropolis, die im April fortgeführt wird, ist bei The Gold Rush angelangt. Der Vagabund Charlie hat es aus den Straßen der Großstadt mitten ins Goldfieber im Alaska des Jahres 1898 verschlagen. Erst nachdem er seinen Schuh gegessen und sich gegen die rauhen Sitten der Schürfer durchgesetzt hat, wird sein Streben nach Geld und Liebe erfüllt. Realität und Traum, Action und Poesie verschwimmen in diesem Stummfilm, der Chaplins Weltruhm begündete. An dem Film von 1925 wird vor allem gelobt, daß vor dem Hintergrund der irrealen Eiswüste der Tramp, mehr noch als in seinen anderen Filmen, die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Chaplin selbst hielt den Film, ohne wenn und aber, für seinen besten Film. Do, 27. März bis So., 31 März, Metropolis

Am Ende des Monats will es auch das 3001 noch einmal wissen. Mit Thelma & Louise, Priscilla und Blade Runner hat man gleich drei Publikumsrenner der letzten Jahre ins Programm gehievt. In ersterem erzählt Ridley Scott die Geschichte einer Serviererin und einer Hausfrau, die aus ihrem langweiligen Leben ausbrechen. Als das FBI ihnen auf den Fersen ist, eskalieren die Ereignisse, und das ansonsten eher männlich dominierte Road-Movie-Genre wird so geschickt umgewertet. Nicht zuletzt deshalb gilt Thelma & Louise als wegweisender Frauenfilm, der in der Saison 1991/92 neben anderen Filmen einen Umschwung im politischen Klima Amerikas begleitete und Clinton auf die Spur setzte. Der australische Spielfilm Priscilla hingegen ist einer der ersten Filme, der es wagte, Tunten ohne publikumswirksame Verzerrungen zu zeigen. Der dritte Renner läuft im director's cut, der ja völlig anders endet.

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