Vorsicht Frühlingsgefühle
: Ein Mini-Ozonloch wurde gesichtet

■ Bremens Dermatologen raten: Schon jetzt vor UV-Strahlen schützen

Was gibt es besseres als die ersten warmen Sonnenbäder im Frühling? Die Tageszeitung, die vor exzessivem Sonnenbaden warnt. Nicht aus Neid, sondern aus Fürsorge. Besonders nach dem eiskalten Winter braucht die Haut ausreichend Zeit, um sich auf den Sommer vorzubereiten, sagen nämlich die DermatologInnen.

Menschen mit hellem Teint sollten schon im Frühling nicht länger als zehn Minuten kurzärmelig und ohne Lichtschutzmittel der wärmenden Sonne frönen. Aber auch Dunkelhäutige haben in den letzten Jahren zunehmend Probleme mit der Sonne bekommen, beobachtete die Bremer Hautärztin und Allergologin Sabine Bruchmüller-Jung. Der Grund: die UV-Strahlung.

Diese nahm in den letzten zehn Jahren in unseren Breitengraden im Jahresdurchschnitt um runde 12 Prozent zu, sagt dazu Professor John Burrows, Physiker an der Bremer Uni. Der Grund seien Umweltverschmutzung und die sich verringernde – vor UV-Strahlen schützende – Ozonschicht in der Stratosphäre.

Und Bremer OzonforscherInnen beobachteten im Februar sogar ein „Miniloch“ in der nördlichen Hemisphäre, das sich zwischen Grönland und Skandinavien bis nach Norddeutschland bewege. Über dessen Auswirkungen können zwar noch keine Aussagen gemacht werden.

„Dennoch gehen wir davon aus, daß die UV-Strahlung konstant zunimmt“, so einer der Forscher, der allerdings auch vor übertriebener Panik warnt. Richtig ernst werde es erst im Sommer. Dann bilde sich durch die starke Sonneneinstrahlung wieder vermehrt Ozon am Boden, was bekanntlich auch zu Augen- und Lungenreizungen führe.

Dr. Ute Zolondek, Leiterin der Abteilung „Gesundheit und Umwelt“ beim Gesundheitsamt, empfiehlt, sich schon jetzt keiner längeren, direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen, denn alles, was zu Hautrötungen und -reizungen führe, sei ungesund. „Belebende Frühlingsgefühle werden auch durch einen schattigen Spaziergang geweckt, den man natürlich nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad unternehmen sollte und nicht mit dem Auto.“ Dabei gehören auch die Augen durch eine geeignete Sonnenbrille vor UV-Strahlen geschützt. llg