Der Herr der Katastrophen

Ljubomir Schindarow, 76, ist Arzt und war zur Zeit des Reaktorunfalls von Tschernobyl stellvertretender Gesundheitsminister Bulgariens sowie Vorsitzender der Ständigen Regierungskommission zur Überwindung von grenzüberschreitender Umweltverschmutzung und Naturkatastrophen. Zusammen mit dem ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates, Georgi Stoitschkow, wurde er 1991 angeklagt, die Folgen und Gefahren des Reaktorunfalls von Tschernobyl für die bulgarische Bevölkerung vertuscht und verschwiegen zu haben. Das Oberste Gericht verurteilte Stoitschkow am 6. Juli 1994 in dritter Instanz zu drei Jahren Gefängnis, die er derzeit absitzt. Schindarow erhielt zwei Jahre Gefängnis auf Bewährung. Die taz sprach in Sofia mit ihm. Schindarow ist Rentner. kv