Unterm Strich

Täglich werden überall auf der Welt hilflose Hallos und sonstige Grüße ins Internet geschrieben, die kein Mensch dann mehr liest. Das soll nun anders werden, wird sich Pascal Barbraud gedacht haben, der bis vor kurzem in Besançon ein Cybercafé betrieben hat. Barbraud will Salman Rushdies „Satanische Verse“ ins Netz eingeben, damit die Fatwa gestoppt wird, wie er der Presse am Wochenende mitteilte. Vor allem aber würde das in islamischen Ländern verbotene Buch auf diesem Wege selbst im Iran lesbar. Dabei kennt sich Barbraud durchaus mit gewissen lettres dangereuses aus: Bereits im Januar hatte er das in Frankreich verbotene Buch von François Mitterrands einstigem Leibarzt ins Internet gehievt. Verhaftet und zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden war er dann allerdings nicht wegen Majestätsbeleidigung, sondern weil er Alimente nicht bezahlt hatte. Daraus dürfen jetzt Sie, liebe LeserInnen, Ihre Schlüsse ziehen. Wie wär's mit einer Internet-Debatte?

Die öffentlich geführte Debatte um Peter Handkes Reiseberichte aus dem Krisengebiet hingegen hat dazu geführt, daß man unweigerlich zusammenzuckt, wenn einem folgende dpa-Meldung auf den Tisch kommt: „Serben über Deutsche“ heißt ein am Freitag in Belgrad vorgestellter Sammelband, in dem Texte neun angesehener serbischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler über die Deutschen und Deutschland – entstanden zwischen 1870 und 1992 – veröffentlicht sind. Doch ach, es handelt sich um kein politisches oder Geschichtsbuch, das pro oder contra ist, sondern es sind persönliche Eindrücke, Überlegungen und Reflexionen guter Kenner der deutschen Kultur und der traditionsreichen deutsch-serbischen Beziehungen, sagte der Herausgeber Miodrag Maksinović der dpa in Belgrad.

Die während des Zweiten Weltkrieges populäre und „Oscar“-gekrönte US-Schauspielerin Greer Garson ist tot. Sie starb am Samstag im Alter von 92 Jahren in Dallas. Die gebürtige Irin erhielt 1942 den „Oscar“ als beste Hauptdarstellerin in dem Film „Mrs. Miniver“, die Geschichte einer Londoner Familie während der deutschen Luftangriffe. Die als Eileen Evelyn Garson in County Down (Irland) geborene Schauspielerin wurde noch sechs weitere Male für den höchsten Filmpreis nominiert. Der Durchbruch gelang ihr 1939 mit dem Film „Mr. Chips“ (1939).