Bayer hat geschmiert

■ Japanischer Aids-Experte bestochen

Düsseldorf (taz) – Nach Informationen der Düsseldorfer „Coordination gegen Bayer-Gefahren“ haben der Arzneimittelkonzern Bayer und vier weitere Firmen in den 80er Jahren über 600.000 Mark Bestechungsgelder erhalten, um ein Verkaufsverbot unbehandelter Blutpräparate in Japan zu verhindern. Dies hätte die Tokioter Staatsanwaltschaft bekanntgegeben. Gegen den Empfänger der Zahlungen, Professor Takeshi Abe, Experte auf dem Gebiet der Hämophilie (Bluterkrankheit) und damals Vorsitzender einer Regierungskommission zur Untersuchung von Aids, werde nun wegen Mordes ermittelt. In Japan waren zwischen 1982 und 1986 über 1.800 Bluter über Präparate der fünf Unternehmen mit dem Aidsvirus infiziert worden, obwohl die Gefahr und eine Methode zur Immunisierung der Blutprodukte bekannt waren. Trotzdem kamen jahrelang unbehandelte Präparate auf den Markt. kuz