Platz frei unter Brücke

■ Obdachlose gen Osten umgezogen

Jahrelang hatten Obdachlose sich unter der Brücke an der Helgoländer Allee zwischen Millerntorplatz und Landungsbrücken so häuslich eingerichtet, wie es eben ging; gestern hatten Anwohner erfahren, daß der Platz am Morgen geräumt worden war. Die Obdachlosen seien jedoch bereits einige Tage zuvor dort weggezogen, so der Pressesprecher der Baubehörde, Jürgen Asmussen, auf Anfrage der taz: „Obwohl sie von uns aus dort bis Juli hätten bleiben können.“ Dann allerdings hätte eine „schon seit langem geplante Baumaßnahme“ die Menschen tatsächlich vertrieben.

Am Gründonnerstag nachmittag habe sich überraschend eine Möglichkeit ergeben, daß die Bewohner gemeinsam und wunschgemäß ein Haus in Frankfurt an der Oder beziehen könnten. Die Bewohner, die überwiegend aus dem Osten Deutschlands stammen, seien am Sonnabend vor Ostern nach Frankfurt umgezogen. Auch bei der „Hamburger Tafel“, die die Obdachlosen an der Helgoländer Allee mit Essen versorgt hat, weiß man von einer unfreiwilligen Räumaktion nichts.

Während der Ostertage und bis gestern morgen hätten sich allerdings Punks in der nun freien Behausung „eingenistet“, räumt der Baubehördensprecher ein. Aber auch sie habe man nicht vertrieben; sie seien nach einer „freundlichen Erklärung“ in Sachen Bauvorhaben freiwillig gegangen. win