■ Urdrüs wahre Kolumne
: Kollege Hans – er lebe hoch!

Die britische Sozialdemokröte Roy Greensmith hat aktuell den Job des Sheriffs von Nottingham inne und erklärt in dieser Eigenschaft jetzt die Suche nach einer neuen Symbolfigur der mittelenglischen Stadt in der Times mit diesen Worten für eröffnet: „Robin Hood war ein Mann mit Herz und Gefühl, der die Reichen bestohlen hat, um die Armen zu beschenken. Das ist heute nicht mehr gefragt!“ Freu dich bloß nicht zu früh, du Bulle von Nottingham: Der Wahnsinn lauert überall ...

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Vermutlich auf eine Idee des walzerseligen Auto-Kraten Gerhard „ohne Hillu“ Schröder persönlich geht eine neue Marketing-Idee des Volkswagenwerks zurück, das ab sofort den Golf als „fast komplettes Serienauto in Einzelteilen“ zwecks Aufrüstung für Tourenwagen-Rennen zur Verfügung stellt, gegen schlappe 25 Mille Basispreis bei ca. 60.000 Mark Gesamtkosten für diesen groben Unfug. Zur Finanzierung von sonem Scheiß also werden von original Schumi-Prolls kleinstädtische Kreditinstitute überfallen, Omas um ihre Handtasche gebracht, Kinderpornos gedreht und Erbonkelchens die Treppe runtergestoßen. Wer da durch den Hörer kotzen möchte, erreicht die VW-Abteilung Motorsport unter 0511/6749040.

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Natürlich wissen wir, daß der Arbeitnehmer gerade in staatsnahen Wirtschaftsbetrieben mit und ohne Management-Attribut prinzipiell eine faule Sau ist, und das ist vermutlich auch besser, als wenn diese Lottofürsten, Stadthallenbarone und Mjusikäll-Mischpoker durch übermäßige Aktivitäten noch mehr Verluste produzieren. Daß aber jetzt zwischen diesen führungspersönlichen Hängematten-Bewohnern ein echter Streit darüber in die Gänge kommt, wer denn nun die Mehrarbeit als Bauherr für die freimarktfeindlichen Messetrümmer leisten darf, das hätte meine kluge plattdeutsche Großmutter sofort auf den naheliegenden Gedanken gebracht: „Die wollen sich bestimmt ein Häuschen bauen. Da kann man ein paar Säcke Zement unter der Hand gut brauchen.“ Man achte also in diesem Zusammenhang sozialneidisch und bürgernah zugleich auf private Bauanträge!

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Hans Koschnick aber – ihm möchte ich an diesem Freitag einen ehrlich-feuchten Männerkuß auf die Wange schmatzen und den ehrbaren Obstbrand-Genießer zugleich für dem Herrn Nobel seinen Preis in Vorschlag bringen. Und dieses aus ganzem Herzen und ohne ironische Distanz: Kollege Hans – er lebe hoch! Und ihm und seiner liebenswerten Frau ein ganz ganz nettes Wochenende. Danach allerdings würde ich die Koschnicks gern in die Pflicht nehmen als ehrliche Makler zwischen den roten Zoras und schwarzen Peters der Wohnwagen-Fraktion und ihren besessenen Jägern aus Politik und Verwaltung. So ließe sich nicht nur der soziale Frieden im Städtchen retten, an dem uns doch fast alles gelegen ist, sondern auch ein sprachliches Denkmal stiften. So, wie der olle Wilhelm heute noch im stolzen Worte „Kaisen-Auswohner“ gewürdigt wird, könnte man sich des Genossen Hans dereinst durch den Begriff Koschnik-WagenBürger oft und gern erinnern!

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Einen wunderbaren Bettelmann traf ich dieser Tage am Eingang zu McDonald's: „Ich hab nur noch Geld für'n Hamburger. Wennde mir mal mit zwei, drei Mark aushelfen könntest, dann könnte ich mir mal was Anständiges zu essen kaufen.“ Wer gäbe da nicht gern?

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Der abschließende Spendenstand in der Strafsache Trappmann wg. Verleumdung: 1.082 Mark. Damit wurde ein kleiner Überrschuß erzielt, der zu gleichen Teilen dem kurdischen Volkstanz und dem volkstümlichen Hönkelmann Bambule zufließt. Hinkende Boten sind unterwegs. Allen GeberInnen nochmals herzlichsten Dank und die Gewißheit, daß auch dann noch Menschen den Turm der Herrschaft anpinkeln werden, wenn der Beruf des „Ausländeramtsleiters“ so ausgestorben ist wie Pest-Vogt, Ohrenpuler, Prügelknabe oder Kaltmamsell. Shalom!

U. Reineking-Drüsenstörung