Unterm Strich

Nun ist der windschief durch die Medien stolpernde Marlon Brando wieder im Lot. Der Filmschauspieler hat sich am Freitag bei einem privaten Treffen mit zwei prominenten Rabbinern für umstrittene Äußerungen über die Rolle der Juden in Hollywood entschuldigt. Die Begegnung mit den Leitern des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Marvin Hier und Abraham Cooper, in Beverly Hills (Kalifornien) war nach Angaben der beiden jüdischen Führungspersönlichkeiten teilweise stark emotional geprägt. Brando („Der Pate“) habe während des dreistündigen Gesprächs häufig Jiddisch gesprochen und sei einmal in Tränen ausgebrochen. Der 72jährige Star hatte im April in einer Talkshow unter anderem gesagt, daß Hollywood von den Juden kontrolliert werde und dabei ein Schimpfwort wie „kike“ benutzt. Die Äußerungen hatten bei mehreren Organisationen wie der „Jewish Defense League“ (Jüdische Verteidigungsliga) und der „Anti- Defamation League“ (Liga gegen Verleumdung) Empörung ausgelöst. Beide Rabbiner betonten, daß sie den Schauspieler nicht für einen Antisemiten hielten. Cooper sagte, daß Brando seine Position in einem Artikel für eine große Zeitung klarstellen wolle.

Mit Gedanken von Yoko Ono können sich die Menschen in Los Angeles derzeit beschäftigen. Sie hat Schaufenster am Rodeo Drive, einer Luxuseinkaufsstraße, für eine Ausstellung in Billboards nach Fluxus-Art verwandelt. Dort stehen ihre Kommentare in den Auslagen der exklusiven Geschäfte niedergeschrieben: „Tretet in alle Pfützen der Stadt“ etwa, oder: „Poliert eine Orange“ – Wow! Im Fenster der Chanel- Boutique heißt es: „Du bist Wasser, ich bin Wasser. Wir alle sind Wasser in einem anderen Behältnis.“ Der dazugehörige Songtitel, den sie mit John Lennon komponierte, lautet „We're all Water“. Ono erklärte am Freitag: „Das bringt ein bißchen Farbe in die Straße, hoffe ich.“ Der Titel der Ausstellung lautet: „73 Fenster auf dem Rodeo Drive“.

Veit Volkert, Chefdramaturg und Regisseur an der Frankfurter Oper, ist im Alter von 37 Jahren gestorben. Wie die Intendanz am Samstag in Frankfurt mitteilte, erlag er einer schweren Krankheit. Volkert war seit der Spielzeit 1993/94 Chefdramaturg der Oper Frankfurt gewesen. Als Regisseur betreute er die Produktionen „Der Babier von Bagdad“ (1994), „Oberon“ (1995), und zuletzt im Januar 1996 „L'Histoire du Soldat“.