: Vor allem „Sonstige“
■ Flüchtlingsprojekt in neuen Räumen
„Obwohl die Zahl der Flüchtlinge in Hamburg und der BRD insgesamt abgenommen hat, haben wir wesentlich mehr Arbeit als noch vor zehn Jahren“, erklärte Frank Scheuerer, Vorstandsmitglied der „Gesellschaft zur Unterstützung von Gefolterten und Verfolgten e. V.“ gestern bei der Eröffnung der neuen Räumlichkeiten im Grindelviertel.
In die Beratungsstelle kämen zunehmend MigrantInnen, die nicht nur durch ihre Fluchterlebnisse, sondern auch durch die Status-Unsicherheit in Deutschland verunsichert und traumatisiert seien. Den BeraterInnen der „Gesellschaft“ komme es auch deshalb vor allem darauf an, das Bleiberecht für diese Flüchtlinge zu erwirken, damit sie eine Langzeittherapie auch zuende führen könnten. In dem neuen Projekt „Café Gesellschaft“ sollen speziell psychisch kranke Flüchtlinge an einer „Ausbildung“ im „Café Exil“ in der Spaldingstraße teilnehmen. Dort können sie den Cafédienst und die Informationsarbeit mit unterstützen.
Die „Gesellschaft“ wurde Ende 1985 von ÄrztInnen, RechtsanwältInnen und Flüchtlingen gegründet, um angesichts der verschärften Asylgesetzgebung eine unabhängige Anlauf- und Beratungsstelle vor allem für solche MigrantInnen zu schaffen, die aus den Ländern kommen, die in den Statistiken unter „sonstige“ laufen: afrikanische und lateinamerikanische Staaten.
Finanziert zum Teil von der Sozialbehörde, zum Teil durch Spenden, kann sich die „Gesellschaft“ nur durch viel ehrenamtliches Engagement der rund hundert aktiven Mitglieder erhalten. uwi
„Gesellschaft“, Durchschnitt 27,
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