Tschernobyl ist überall

■ Aktionen zum Super-GAU-Jahrestag

Anläßlich des zehnten Jahrestags der Tschernobyl-Katastrophe am 26. April und des G7-Treffens in Moskau haben am Samstag rund 200 Greenpeace-AktivistInnen bundesweit vor Atomkraftwerken gegen die Nutzung der Atomenergie demonstriert. In Stade verteilten 30 Greenpeacer Flugblätter, in denen sie über die Sicherheitsprobleme des Reaktors an der Unterelbe informierten: „Der Reaktordruckbehälter, der den hochradioaktiven Brennstoff einschließt, ist sehr stark versprödet. Es besteht die Gefahr des Berstens, was einen Super-GAU vor den Toren Hamburgs bedeuten würde.“

Innerhalb der Fünf-Kilometer-Zone stellten die AktivistInnen 220 Warnschilder mit der Aufschrift: „Harrisburg 1979, Tschernobyl 1986 und Stade???“ auf. Auf einer Übersichtskarte mit der Aufschrift: „Tschernobyl ist überall“ war eine 30-Kilometer-Todeszone um das AKW Stade markiert, was dem Sperrgebiet um den Schrottreaktor von Tschernobyl entspricht.

An vielen Hamburger Schulen wird am 26. April ein Projekttag zum Thema Tschernobyl stattfinden, der von einem Bündnis aus Jugend-Umweltbewegten und SchülerInnenvertretungen organisiert wurde. Anschließend ruft das Bündnis zur großen SchülerInnendemo. Sie beginnt um 12.30 Uhr am U-Bahnhof Schlump und wird von Straßentheater, Musik- und anderen kreativen Darbietungen begleitet. Nach der Abschlußkundgebung auf dem Gänsemarkt besteht die Möglichkeit, sich auf dem „Forum der Veränderungen“ weitergehend zu informieren. taz