Umweltfrevel auf der Elbhalbinsel Entenwerder: 30 Bäume abgesägt

Die Täter leisteten ganze Arbeit. Über 30 Bäume und Hunderte von Sträuchern auf dem im Bau befindlichen Park Entenwerder sägten Unbekannte ab oder rissen sie aus dem Boden. In drei aufeinanderfolgenden Nächten hatten die „Vandalen“, so Umweltbehörden-Staatsrat Dirk Reimers (Foto li), auf der Elbhalbinsel gewütet, erst gestern wurden die Schäden – rund 100.000 Mark – entdeckt. „Das ist ein schwerer Rückschlag, wir lassen uns aber nicht entmutigen.“

Für fast 14 Millionen Mark soll in Rothenburgsort bis 1997 ein rund 20 Hektar großer Park entstehen. Bereits im vergangenen Frühjahr und Herbst waren erste Pflanzen gesetzt worden – unter anderem Eichen, Weiden und heimische Gehölze. Durch die Aktion der nächtlichen Besucher sei „die Arbeit von einem Jahr hinfällig“, klagt Wolfgang Tüger, Geschäftsführer der ausführenden Firma. Seit längerem schon habe sein Betrieb unter dem Vandalismus vor Ort leiden müssen: Baufahrzeuge wurden demoliert, Werkzeuge beschädigt.

Über die Täter gab es gestern noch keine Erkenntnisse, und zu eilfertigen Spekulationen wollte sich niemand hinreißen lassen. Die Projektleiterin Martina Nath-Esser (Foto re.) ist sich jedoch sicher, daß die Gruppe „relativ spontan“ gehandelt habe: „Die sägen an dem Ast, auf dem sie selber sitzen.“ Um das in Deutschland „einmalige Projekt“ voranzutreiben, müsse jetzt verstärkt „der Kontakt ins Viertel“ gesucht werden. Auf das „Entsetzen der Bevölkerung“ baut dabei Nath-Esser: „Das ist der beste Schutz für den Park.“ cleg

Foto: Henning Scholz