Im Visier der ÖKO-TESTer

Kissen gegen Kindstod?

Die Angst vor dem plötzlichen Kindstod beschäftigt viele Eltern. Zumal über die Ursachen immer noch wenig bekannt ist. Mit dem Baby-Schlafnest aber soll das Kind „sicher ins Leben“ finden, heißt es im Werbeprospekt der Erfinderin Sabine Schmolke.

Es besteht aus zwei Schaumgummi-Keilen, zwischen die das Baby gelegt wird. So bleibt es in einer stabilen Seitenlage und kann nicht auf den Bauch kullern. Das ist einer der Risikofaktoren für den Säuglingstod.

Den Kindstod verhindern kann das Kissen nicht, betont auch Hildegard Jorch von der Gesellschaft zur Erforschung des plötzlichen Säuglingstodes. „Darüber hinaus ist nicht bewiesen, daß das Kissen auch Haltungsschäden oder Drei-Monats-Koliken verhindert“ – wie im Werbeblatt behauptet wird.

Das Baby-Schlafnest mit Woll-Überzug lehnt Jorch wegen der Überwärmungsgefahr ab. Das ÖKO-TEST-Magazin hat daher eines mit Baumwollüberzug testen lassen. Der Bezug war nicht zu beanstanden. Der Schaumstoff aber war mit Spuren flammhemmender und weichmachender Chemikalien belastet.

Sie sind gesundheitlich bedenklich und haben in einem Baby-Schlafnest nichts verloren. Daher ist es nur weniger zu empfehlen. Es wird von Versandhäusern und im Fachhandel für rund 100 Mark angeboten.

Hanf-Waschmittel

Die Berliner Hanfhaus GmbH bringt jetzt eine „Weltneuheit“ auf den Markt: das Hanf-Waschmittel Sativa. Darin stecken nur umwelt- und gesundheitlich unbedenkliche Zusätze, wie das Testlabor des ÖKO-TEST-Magazins berichtet. Auf Enzyme, Aufheller, Phosphate bzw. Phosphonate, künstliche Duftstoffe und Bleichmittel wurde verzichtet. Daher ist Sativa kein Vollwaschmittel im herkömmlichen Sinne. Es entspricht eher einem Buntwaschmittel für 30 bis 60 Grad.

Das Herzstück sind die waschaktiven Substanzen aus Hanföl. Der Rohstoff ist nicht kontrolliert biologisch, aber ohne Pestizide angebaut. Bei Tests des Kölner Nova-Instituts bewies Sativa eine gute Wirksamkeit gegen Blut-, Milch-, Tusche- und Fettflecken.

Nach den Kriterien der ÖKO-TEST-Waschküche ist Sativa empfehlenswert. Die Ein-Kilo-Packung gibt es im Naturkosthandel und in Hanf-Häusern für 18 Mark.

Pflege für die Haut?

„Die Bepanthol Lotio für strapazierte Haut kühlt und zieht sofort ein.“ Hersteller Hoffmann-La Roche empfiehlt sie beispielsweise nach dem Sonnenbad. Die Lotio F dagegen helfe trockener Haut, sich rasch zu regenerieren.

Die von ÖKO-TEST vorgenommenen Analysen können diese Versprechen nicht bestätigen. Beide Lotionen enthalten mehr als 10 Prozent künstliche Paraffine in der Fettphase. Im Gegensatz zu pflegenden, natürlichen Ölen, können sie die Hautfunktionen beeinträchtigen. Und sie enthalten beide einen hautreizenden Emulgator auf der Basis von Polyethylenglykolen (PEG).

Während die Bepanthol Lotio zudem mit Chlorhexidin haltbar gemacht ist, wurde in der Lotio F das Konservierungsmittel Bronopol gefunden. Es kann Formaldehyd abspalten, das die Haut altern läßt. Bei gleichzeitiger Verwendung des Wirkstoffes TEA – wie in der Lotio F – besteht zudem die Gefahr, daß sich krebserregende Nitrosamine bilden. Hoffmann-La Roche betont, daß ein unabhängiges Institut bei der Lotio F keine Nitrosamine nachgewiesen habe. Dennoch will der Konzern künftig auf TEA verzichten.

Nach den Kriterien des im Mai erscheinenden ÖKO-TEST-Sonderheftes Kosmetik sind beide Körperlotionen nicht zu empfehlen. 200 Milliliter Bepanthol Lotio kosten 15, Lotio F 16,80 Mark, zu haben in Apotheken.