Störfälle

Lebens- und Strahlungsaktivitäten Mai 1986  ■ Von Gabriele Goettle

Dieser pathetisch aufgedonnerte Verzweiflungsschrei Che Guevaras aus dem bolivianischen Urwald stammt noch aus Zeiten leidenschaftlicher Anteilnahme an sozialen Katastrophen. Daran besteht kein Interesse mehr. Tschernobyl zeigte, daß alternativ bewegte Deutsche, bei aller Kälte, dennoch zu heftigen Gefühlsaufwallungen fähig sind. Dann, wenn sie da ist, die blanke Katastrophe, (sei sie nun natürlicher oder technischer Art). Mit geradezu religiöser Inbrunst wurde der Kampf ums Überleben in Angriff genommen, so als hätte der Strahlenschaden vor allen anderen ganz besonders uns getroffen.

„Der Super-GAU von Tschernobyl bringt Leben in die Anti- Atomkraft-Bewegung“, hieß es am 3. 5. 86 in einem Demonstrationsaufruf. Allerorten wurden Initiativgruppen gegründet, Aktionswochenenden veranstaltet und Beratungsstellen gegründet. Auch wurde viel geschrieben und gedichtet, die taz erhielt zahllose dieser Befindlichkeitsprotokolle zur Veröffentlichung zugeschickt. Ein wahllos herausgegriffenes Dutzend Leserbriefe entging dem Papierkorb, und ich habe sie bis heute aufgehoben als Dokumente und authentisches Stimmungsbild. Ruthard Pfeil hat das Wort:

Wilfried Rückauer aus Berlin empfand ganz ähnlich:

Ascan Lesse aus Wiesbaden wollte sich auch mit einem Gedicht einbringen:

Strahlenarmes Einkaufen wurde zu einer zeitaufwendigen Wissenschaft. Hamsterkäufe von Hülsenfrüchten, Konserven, H- Milch und nicht zuletzt auch Zigaretten fraßen so manches Monatseinkommen. Aber Jodtabletten und das ewige Becquerelgezähle waren nicht jedermanns Sache. Kontaminationspanik trieb Hochschulprofessoren, Filmemacher, grüne Abgeordnete und andere Besserverdienende zum Entschluß, ihre Frauen und Leibesfrüchte in Sicherheit zu bringen. Bereits am ersten Maiwochenende waren alle Auslandsflüge der PAN AM in Berlin ausgebucht. Man brach mit Zügen und Bussen auf nach Griechenland und Portugal, ganze Kitas wurden ausgelagert.

Erst Wochen später wurde bekannt, daß griechischer Salbei mit 519 Bq Cäsium 137 und Oregano aus Mallorca mit fast 700 Bq bestrahlt war.

Hannes Reiner aus Berlin hatte sich für Mallorca entschieden:

La Palma, den 11. 5. 86

Liebe Freunde!

Seit einer Woche bin ich hier auf La Palma, westlich von Teneriffa, vor zwei Wochen ist „es“ passiert: das Unwahrscheinliche, das Unglaubliche, der Super-GAU. Auf die Atombombe wäre ich in Gedanken vorbereitet gewesen. Die Explosion des Reaktors erwischte mich kalt, und als mir nach Tagen dämmerte, was sich dort in Tschernobyl ereignet hatte, packte mich das Grausen über die radioaktiven Niederschläge, die uns erwischten, packte mich die Wut, wie wir über das Ausmaß an der Nase herumgeführt wurden, und ich war fassungslos, wie fast alle das Furchtbare in ihren Köpfen völlig verdrängten.

Wenige Stunden später saß ich im Flugzeug, das mich auf die Kanarischen Inseln brachte.

Die Ankunft

Im Flugzeug war sehr schnell klar, wer aus den gleichen Gründen wie

ich hier saß. Es waren Mütter mit eins, zwei, drei Kindern, es war ein Bärtiger, an dessen Augen abzulesen war, daß er nicht urlaubsmäßig unterwegs, sondern daß die Erkenntnis der Situation ihn zu diesem Flug gezwungen hatte. Ansonsten Geschäftsleute.

Geredet wurde nicht viel, die Fragen waren: Wie lange wollt ihr bleiben. Wo werdet ihr wohnen? Wir tauschen Adressen.

Nach der Landung in La Palma werden Kinder mit entsprechenden Mengen Pampers in Taxis verstaut. Wir haben uns einer Frau mit Kind angeschlossen. Sie wird am Flugplatz von einem Bekannten abgeholt. Er ist vor zwei Jahren aus Deutschland ausgewandert. Rechtzeitig, denken wir. Abends auf seiner Terrasse, wir essen Salat frisch aus dem Garten und Früchte von den Bäumen. Für uns Kostbarkeiten. Wir denken an zu Hause.

Die Insel

Im Mai ist hier Zwischensaison, und normalerweise wäre nichts los. In dem kleinen Städtchen, in dessen Nähe wir wohnen, sind die Neuankömmlinge in den nächsten Tagen am Gesichtsausdruck und daran zu erkennen, daß sie mindestens ein Kind an der Brust haben.

Wir hören, daß Flüge zur Insel auf Tage ausgebucht sind. Wir sprechen mit diesen und jenen, auch mit Leuten, die zufällig schon vor der Katastrophe hier waren und deren Rückflug in den nächsten Tagen ansteht. Sie zeigen die gleichen Reaktionen wie wir sie von zu Hause kennen: teils unerschütterliche Sorglosigkeit, teils schicksalsergebene Gleichgültigkeit, teils ratloses Entsetzen und Furcht. Wir reden über die Schwierigkeit, zu fassen, was wirklich geschehen ist – es war der Super-GAU –, und die Unklarheit, welche Folgen daraus entstehen werden.

Unsere eigene Bedrücktheit löst sich langsam, zu leicht sind die äußeren Umstände mit Urlaub zu verwechseln. Aber immer wieder kommen die Gedanken an zu Hause, wenn wir Kinder auf der Straße spielen sehen, wenn wir auf dem Gemüsemarkt einkaufen, wenn wir ohne Angst atmen. Fast jeder erwartet in den nächsten Tagen die Ankunft von weiteren Freunden.

Die Zukunft

Wir fahren mit dem Auto auf die andere Seite der Insel, um Leute zu besuchen, die wir im Flugzeug getroffen haben. Es sind vier Erwachsene und sieben Kinder, sie wohnen in einem Haus mit Glasveranda, wir setzen uns um einen großen Tisch und reden. Wir sind aus Frankfurt, Mainz, Berlin, Heidelberg, Bochum und Stuttgart. Wir sind alle jünger als 40. Die meisten haben Kinder. Wir alle wollen zurück, aus den verschiedensten Gründen, in die verschiedensten Verhältnisse. Wir überlegen, wie unser Leben nach Tschernobyl aussehen könnte. Einer denkt darüber nach, sich eine Filteranlage zu bauen, um das Trinkwasser zu entseuchen. Andere überlegen sich Verhaltensmaßregeln, um dadurch einige Millirem pro Jahr herauszuschinden. Welches Gemüse reichert welche radioaktiven Teilchen an, welche Sorten werden weniger belastet sein?

Das sind die Gedanken, die uns über das Gefühl helfen, Opfer zu sein, hilflos ausgeliefert.

Wir werden uns neue Kenntnisse verschaffen müssen. Manche werden vielleicht auswandern. Unser Rückflug ist in drei Wochen.

Wir hoffen, daß unsere Befürchtungen zu groß sind und daß wir in dreißig Jahren sagen können, wir hatten zuviel Angst.

Nun zwei Gedichte:

Kein Spritzer für die Herrn aus Bonn!

Wir können es nicht länger verant worten,

für dieses skrupellose System Kinder zu zeugen.

Sie fordern von uns immer neue Soldaten,

Kernphysiker, Politiker und, und, und.

Nachdem, was in den letzten Wochen pas-

siert ist, haben wir nun endgültig die

Schnauze voll.

Wir fordern alle Männer auf:

Verweigert Euch dem Staat!

Beteiligt Euch am Zeugungsstreik!

Und auch Simone W. aus München machte Ernst:

Todesstrahlen

Vor einer Woche lebten wir in einer anderen Welt,

mein Kind und ich

Doch die Katastrophe von Tschernobyl zerstörte die

guten Hoffnungen

Pflanzen, Tiere, Menschen auf ewig verseucht, vergif-

tet, verstrahlt.

Wie sollen wir weiterleben? Mein Verstand rät mir

zum Abbruch:

Doch mein Herz ist verzweifelt und schreit und schreit

um mein armes Kind.

Nicht nur der Verstand, auch die Humangenetiker rieten allgemein zum Abbruch. Mit unverdächtig klingenden Argumenten wurde pränatale Selektion propagiert und von vielen Frauen in Anspruch genommen. Auf die Früherkennung der politischen Konsequenzen einer sozialgenetisch sortierten Bevölkerung, legten die Betroffenen so gut wie keinen Wert. Nun drohte dem ungeborenen Leben doppelte Gefahr: Durch schädliche Umwelteinflüsse, und den zweifelsfreien Anspruch auf erbgesunden Nachwuchs.

Der letzte Brief darf in voller Länge für sich selbst sprechen:

Plutonium im Hirn / Jod auf offene Wunden usw.

Während in Tschernobyl die Katastrophe ausbricht, richte ich mir im Obstgarten eine Menstruationshütte ein. Am Nachmittag des 27. April schlafe ich dort überraschend ein und habe folgenden Traum: Ein Mann beugt sich über mich und küßt mich, als ich in sein Gesicht schaue, ist es eine schwarze Fläche. In dem Moment, wo meine Lippen diese Fläche berühren, fährt ein Stromstoß durch meinen Körper.

Am nächsten Tag schwappt eine Depression über mich. Ich steige ins Auto und fahre umweltfeindliche 160 km/h zu einem Kultplatz ins Gebirge. Drei Stunden laufe ich durch den Nieselregen, nehme einen durchlöcherten Stein mit und atme die feuchte, wunderbare Frühlingsluft ein. Ich schreibe ein Gedicht in mein Tagebuch, in dem vorkommt:

Die Landschaft liegt im Koma

Jetzt bloß keine glatten

Verlautbarungen aus dem Radio

keine optimistischen Gesichter

strahlende Fratzen

Die Zeitungen schreiben am nächsten Morgen:

Wer löscht das Höllenfeuer? usw.

Plötzliche diese mystischen Vergleiche, Höllenfeuer, Teufelswolke usw. Eine Katastrophe, gerade richtig für die Auflagen der Tageszeitungen.

Wir kaufen uns alle Zeitungen, mindestens eine Woche lang, und brechen in Panik aus, endlich sind wir so normal wie die ganze Nation.

Ein kurzer heftiger Lachanfall, weil die Körnerfresser sich jetzt mit Recht fragen, zu welcher Nahrung man noch raten kann. Wer jahrelang dogmatisch am Werkeln war, wie beschissen H-Milch und Konserven sind, schafft sich heimlich Vorräte an.

Ein neuer hysterischer Lachanfall, als die ersten Trauben, Orangen, Avocados usw. aus Israel und Südafrika in unserer Küche auftauchen.

Im Sturm der Gefühle gibt es eine Klarheit: jetzt bloß nicht demonstrieren zu müssen. Nicht auch noch Giftgas im Wasserwerfer, wie vor kurzem in Wackersdorf. Jetzt keinen Bullen, der dir einen Knüppel in die Fresse haut. Was aber? Die ersten Freunde segeln ab, nach Südfrankreich, Afrika und so fort. Nichts gegen Afrika, ich war lang genug dort, um wieder hinzuwollen.

Nacht. Alle schlafen. Wir haben über den tibetischen Mönch gesprochen, der den Boden putzt, als er gefragt wird, was er tun würde, wenn er wüßte, er würde morgen sterben. Sie sehen doch, ich putze den Boden, sagt er. Das heißt, wenn es stimmt, was du tust, machst du weiter. Wenn es nicht stimmt, bringt auch diese Panik nichts Stimmiges dazu. Dann heißt es erst mal: Klarheit schaffen. Klarheit ist für mich untrennbar verbunden mit Meditation, also sitzen, Gedanken sinken lassen, bis der Blick ins Leere geht. Atmen.

Seit über zehn Jahren trainiere ich meine „spirituellen“ Kräfte, lebe ich fast ausschließlich nach meinen Gefühlen, nach meiner Intuition, nach meiner eigenen Klarheit.

In dieser Zeit ist meine Überzeugung gewachsen, daß nur das konsequente Einbringen dieser Energie und Klarheit in die unmittelbare Umgebung (gelegentlich auch in eine weitere Umgebung) Veränderungen bringen wird. Ich habe gelernt, meinen Ahnungen zu trauen. Immer öfter gelingt es mir, den Code aus meinem Unbewußten zu entschlüsseln.

Die Ahnungen waren da, sogar die Bilder. Aber ich konnte sie nicht deuten, bis ich die Zeitungsüberschriften las. Und wenn ich sie verstanden hätte – es ist ja nicht so, daß wir damit nicht gerechnet hätten. Wir, die Feministinnen, die Linken, die Grünen, die Sprit/Maggi-Leute wissen doch schon lange, daß solche Katastrophen kommen wie das Amen in der Kirche. Woher also die Überraschung – was hätte ich dann gemacht? Ich wäre zwei Tage früher in Panik geraten, wäre dann natürlich nicht zu meinem Kultplatz gefahren, um im radioaktiven Fallout spazieren zu gehen. Wir hätten die Kinder zwei Tage länger eingesperrt.

Wenn ich die Augen weit öffne, kann ich so etwas wie violette Schleier über dem Obstgarten sehen. Meine Menstruationshütte ist jetzt in der radioaktiven Ausstrahlung etwa vergleichbar mit einem tibetischen Kloster auf 5.000 m Höhe im Himalaya.

Ich konzentriere mich darauf, die kurzen und die längeren Wellen aufzufangen. Von einem befreundeten Atomingenieur weiß ich, daß Plutonium langsame counts gibt, die man nur in sehr langen Zeiträumen überhaupt zählen und auswerten kann. Jod kommt schnell, Cäsium und Barium auch, Strontium und Ytrium, beta-Wellen, dauern länger. Und eben Plutonium, alpha-Wellen, Alpha? Ich denke an Alphaville von Godard und an die Alphazustände in einer Trance.

Ich gehe in Trance. Mein Körper weitet sich wie ein Faß. Mit jedem Atemzug ziehe ich die verschiedenen Wellen ein, lasse sie in mir kreisen, informiere meine Zellen über den veränderten Zustand, integriere die Wirkung und atme die Wellen wieder aus. Das Gefühl: wie Strom, den du durch ein Kabel in ein elektrisches Gerät leitest. Wenn du mit der ungeschützten Hand hinlangst, stirbst du, wenn du aber ein Isolationskörper wirst, der die Energie formt, richtet und nutzt, bringt's was. Nach dieser Nacht fühle ich mich erfrischt.

Dann wieder die Angst um die Kinder. Wie können wir sie schützen? Wir kaufen stapelweise alte H- Milch, kochen Reis und tropische Früchte (ach du Scheiße, die Franzosen mit ihren Atomversuchen, Schweine, Mörder usw.). Neue Informationen aus Japan trudeln ein: Miso nimmt die Strahlung auf und hilft, sie aus dem Körper auszuscheiden. Wir treiben unsere Kühe nicht aus, werfen die Kräuter und Salate aus dem Garten weg. Die Kinder dürfen nicht hinaus ins Gras. Ich informiere Walli über alles, was ich weiß, sie geht hinaus, Radfahren. Ißt Schokolade. Grinst mich an. Fragt, ob sie in den Laden gehen soll, ob sie uraltes vergammeltes Gemüse hätten. Grinst wieder.

Die ganze Zeit fühle ich mich isoliert von den anderen Frauen, die so arbeiten wie ich. Alle sind ähnlich verwirrt. Es ist passiert, und wir wissen nicht, was tun.

Nacht. Ich sitze über meinen Garten-Aufzeichnungen: Frauenmantel (Alchimilla), Beinwell und Beifuß strahlen besonders viel Radioaktivität aus (nehmen besonders viel aus der Umgebung auf). Frauenmantel und Beifuß sind Frauenheilkräuter, gegen Menstruationsbeschwerden, Bauchkrämpfe usw. Beinwell heilt Wunden und Brüche schneller. Was macht denn der Körper mit dieser Strahlung? Warum nimmt er die als heilende Energie auf? Wenn Frauen menstruieren, haben sie eine höhere radioaktive Ausstrahlung (nehmen evtl. mehr Strahlung aus der Luft auf). Kommt daher das alte Tabu? Menstruierende Frauen haben auch mehr Energie (die meistens in Aggressionen oder Depressionen abgeleitet werden). Die alten Frauengemeinschaften hatten Menstruationsrituale und Tänze. Bei weiblichen Tieren ist die Befruchtung nur in der Zeit der Menstruation möglich. Also was mache ich mit diesen Informationen. Und: Ein Bekannter kam einmal mit einem Geigerzähler in die Wohnung meiner Freundin und mir und checkte dort die Strahlen. In einer kleinen Kammer schlug das Gerät ganz extrem aus. Er fragte, ob da jemand schlafe. Ich hatte meine Steine dort zu einem kleinen Steinkreis gelegt. Klar: Meteorsteine, Quarze, Kristalle, Granite und sonstige Mineralien strahlen natürlich auch radioaktive Energie ab. So ist es ja möglich, das Alter von antiken Sachen zu bestimmen, indem man bestimmt, wieviel von der ursprünglichen Radioaktivität eines Materials bereits zerfallen ist. In dieser besagten Kammer arbeitete ich jahrelang an meinen medialen, spirituellen, magischen Kräften.

Wiederaufkeimende Panik, als ein Bauern im Landkreis 4.800 Becquerel in einem Liter Schafmilch mißt. Dabei weiß ich weder, was Becquerel ist, noch kann ich mir unter Rem, Rad, Curie, Sievers, Milliröntgen usw. was vorstellen. Ich habe Halsweh und denke an Schildkrötenkrebs. Mein Freund Jürgen sagt: Du bist bei offenem Fenster Auto gefahren. Stimmt. Ich mache mir ein Pendel aus einem uralten Silberknopf, mit einer Schnur von der afrikanischen Zauberin.

Zum Spaß fange ich an zu pendeln (ich konnte das nie richtig und hatte auch nie Lust): hast du deinen Blinddarm noch? Das Telefon läutet: ist es ein Mann oder eine Frau. Lauter blöde Fragen. Und: lauter richtige Antworten. Den ganzen Tag laufe ich mit dem Pendel herum. Alles stimmt. Einzige seltsame Antwort: ich pendle über einem Bild, von dem ich nicht weiß, wer abgebildet ist. Die Antwort: Energie weiblich. Lebt noch. Es ist das Bild eines Buddha.

Am Wochenende habe ich einen Workshop mit einer Gruppe von Frauen in der Schweiz. Ich habe keine Lust zu gehen, vielleicht passiert Walli etwas, wenn ich weg bin? Und wozu diese spirituellen Inseln schaffen, wenn wir eh keine Zukunft haben.

Das Wochenende hat mich wirklich geheilt. Entweder es stimmt, was du machst, dann mußt du es weiter tun, oder es stimmt nicht, dann wird's Zeit, daß du endlich etwas tust, das stimmt.

Ich fühle mich energetisiert. In der Trance bin ich in das Zelt einer alten Frau gegangen, die ich vor langen Jahren in meiner allerersten Trance getroffen habe. Viele Menschen krabbeln den Berg hoch, panisch, ängstlich. Alle wollen zu ihr. Sie fühlen sich schwach und ängstlich wie ich.

Ja und jetzt? frage ich sie vorwurfsvoll. Warum regst du dich eigentlich auf? fragt sie zurück. Ich will reden, aber alles ebbt ab. Ich sehe die Angst, sehe auch die Absichten, die von überall her kommen. Sehe die Tüchtigen, die Lösungen fordern, die mit jeder Situation im schlechtesten Sinn des Wortes FERTIG werden. Sehe die Ratlosen. Und dann sehe ich die anderen. Die arbeiten mit den Energien. Sammeln ihre Kräfte. Sitzen zusammen, konzentriert, still. Die wissen und verwandeln.

Die Kriminellen regieren. Aber wir wissen, daß die Welt nicht nur dort beeinflußt wird, wo Reden geschwungen und Verträge geschlossen werden.

Und deshalb will ich nicht demonstrieren, obwohl es auch wichtig ist: weil es Zeit wird, daß wir die Dinge von innen beeinflussen und verändern, mit den Energien, an denen wir arbeiten, und nicht nur mit Maggi, Sprit und Politik kokettieren, zum Wochenende, wenn wir mal Zeit haben.

Warum treffen wir uns nicht zu einem spirituellen Brainstorming vor einem Kraftwerk oder in Mutlangen, wo noch ein paar Zeitbomben liegen. Warum nicht einen entfesselten Hexentanz zur Schließung aller Kraftwerke anzetteln. Ich biete das an: ein energiegeladenes Wochenende zum Verwandeln von Energien. Wer macht mit?

Und wie es scheint, Maria hat geholfen! Wem sonst verdanken wir die friedliche Nutzung der erhöhten Strahlenwerte?

„Es ist das fiebererregende

Beispiel eines Volkes, das

bereit ist, sich im Atom-

krieg zu opfern, damit noch

seine Asche als Zement diene

für die neue Gesellschaft.“

Strahlende Männer aus Neukölln