„Landshut“-Entführerin sagt aus

■ Prozeßbeginn gegen Palästinenserin Andrawes: „Bin nicht unschuldig am Tod des Piloten.“ Zweifel an Verfahren

Hamburg (dpa) – Mit einer persönlichen Erklärung der Angeklagten hat gestern in Hamburg der Prozeß gegen die einzige überlebende Entführerin der Lufthansa-Maschine „Landshut“ im Jahr 1977 begonnen. Souhaila Andrawes sagte vor dem 3. Strafsenat des Hanseatischen Oberlandesgerichts, sie fühle sich zu Unrecht angeklagt. Sie sei bereits einmal wegen der Entführung verurteilt worden. Gleichzeitig räumte die dreiundvierzigjährige Palästinenserin ihre Mitschuld ein. „Ich glaube nicht, daß ich unschuldig bin am Tod des Piloten.“

Die Bundesanwaltschaft hatte Andrawes zuvor gemeinschaftlichen erpresserischen Menschenraub, Geiselnahme, Angriff auf den Luftverkehr mit Todesfolge sowie gemeinschaftlichen Mord und versuchten Mord vorgeworfen.

Die ehemalige palästinensische Terroristin gehörte zu einem vierköpfigen Terrorkommando, das am 13. Oktober 1977 die Maschine des Typs Boeing 737 mit 82 Passagieren und 5 Besatzungsmitgliedern auf dem Flug von Mallorca nach Frankfurt kaperte und den Kapitän des Flugzeugs erschoß. Seite 4