■ Daumenkino
: It's My Party

Noch keine drei Minuten alt ist It's My Party, und man weiß, daß der erfolgreiche Regisseur schlußendlich den erfolgreichen Architekten zum Sterbebett tragen wird. Das ist dann durchaus anrührend, gutes Schmachthandwerk. Im unausweichlichen Verlauf gerät so manche Geste eine Spur zu pathetisch, um ostentative Normalität im Umgang mit Schwulen und HIV wirklich glaubhaft zu machen. Schwule sterben unter vielen anderen an HIV, das weiß man inzwischen, aber It's My Party besteht noch immer auf Exklusivität: Vor allem Schwule sterben an Aids.

Nun geht es glücklicherweise nicht bis ins Buchananhafte (Selbst schuld, die Perversen!), aber überm Eingang des schmucken Häuschens weht tapfer und sauber gewaschen das Star-spangled Banner. Vorm endgültigen Absturz wird dieses einzige große Bussi, das sich Film nennt, wohl nur bewahrt, weil die Schmalztöpfe seit Philadelphia fast leergeschluchzt sind. Und weil es schön ist, zu erfahren, daß Olivia Newton-John fast noch genauso aussieht wie vor 18 Jahren, als Regisseur Randal Kleiser mit ihr und Grease debütierte. Dazu dominiert die Ästhetik billiger Nachmittagsunterhaltung, Sex hört auf Höhe des Nabels auf, und in jeder Seifenoper wird mehr darüber geredet. Ein Zungenkuß muß zum Abschied genügen.

„It's My Party“. Regie: Randal Kleiser