Förderung erhöhen

■ CDU fordert mehr Betriebskindergärten

Damit Hamburger Wirtschaftsbetriebe künftig nicht nur Arbeits-, sondern auch Kinderbetreuungsplätze schaffen können, fordert die CDU-Bürgerschaftsfraktion eine Verdreifachung der finanziellen Förderung für Kindergartenplätze in privaten Einrichtungen. Jeder Platz bei einem freien Träger oder in einem Betriebskindergarten soll monatlich mit 600 statt bisher 200 Mark bezuschußt werden.

CDU-Fraktionschef Ole von Beust machte gestern keinen Hehl daraus, daß ihm vor allem letztere am Herzen liegen. Wegen des niedrigen Förderbetrags sei es nicht verwunderlich, daß sich Unternehmen bei Investitionen zurückhielten. Außerdem forderte der CDUler einen Investitionszuschuß in Höhe von 50.000 Mark pro Einrichtung.

Trotz höherer Zuschüsse könnte die Stadt immer noch etwas sparen, rechnete von Beust vor. Eine Befragung von Hamburger Firmen habe bei elf Unternehmen Interesse an der Einrichtung eines Betriebskindergartens ergeben. Würden diese mit je 20 Plätzen gefördert, ergäben sich Investitionen von 550.000 Mark und laufende Kosten von 1,6 Millionen Mark jährlich. Dieselbe Zahl von Plätzen bei staatlichen oder gemeinnützigen Trägern würde 5,5 Millionen Mark an Investitionen und 2,6 Millionen Mark an jährlichen Kosten verursachen.

Die Schulbehörde ist zu einem anderen Ergebnis gekommen: „Viele Betriebe wollen sich gar nicht langfristig festlegen“, erklärt Sprecher Andreas Kuschnereit. Sie wollten sich vielmehr bei bestehenden oder neuen Einrichtungen mit einem bestimmten Kontingent an Betreuungsplätzen einkaufen.

In der Hansestadt gibt es nach CDU-Angaben derzeit 60.000 Plätze in Kindertagesstätten. Zur Erfüllung des Rechtsanspruches fehlten bis zum 1. August 5000 bis 6000 Plätze. Nach Behördenauskunft liegt der Versorgungsgrad bei 84 Prozent. lno/paf