Für die Uni auf den Strich

■ Studis als Hilfslehrer und Strichjungs

Überraschung vor dem Schöneberger Rathaus: Nicht nur Äpfel und Birnen wurden dort gestern angeboten, sondern auch moderne soziologische Theorie. Professor Hans Joas von den Soziologen der Freien Universität war mit seiner Vorlesung ins Freie gezogen, um gegen die Kürzungen an den Hochschulen zu protestieren. Nicht nur viele der vorbeikommenden Passanten hörten sich den „Marktschreier“ an. Auch der zufällig anwesende Klaus von Dohnanyi erklärte seine Unterstützung.

Nicht ganz so glamourös, dafür etwas pragmatischer ging es an zwei Gymnasien in Steglitz zu. Mathematik-Studenten der FU boten sich gestern als Nachhilfelehrer an.

Auch sonst ließen sich die Studenten gestern wieder einiges einfallen, um auf die Kürzungsmisere aufmerksam zu machen: So gaben Medizinstudenten der Freien Universität vor dem Roten Rathaus ihr „letztes Hemd“ ab. Philosophen der Humboldt-Universität wollten am frühen Abend vor der Lindenoper in „antiker Bekleidung“ samt Tonne des Diogenes gegen die Kürzungen protestieren. Architekturstudenten der Technischen Universität wollten gar als Strichjungs und Huren vor der Lindenoper für die Unis auf den Strich gehen. Tobias Rapp