Erforderliche Verkehrswende

■ Hömma, mehr oder auch weniger liebe/r Castor-GegnerIn,

ist Dir der Atomstrom auf die Grauen Zellen geschlagen? Bahngeleise beschädigen, das tut man nicht! Warum nicht, fragst Du? Die Bahn ist fast unser einziges Pfand für die dringend erforderliche Verkehrswende, die Alternative zur Umweltzerstörung durch Auto- und Flugverkehr. Das wußtest Du noch nicht?

Die Bilanz des motorisierten Individualverkehrs:

– Seit Beginn der Motorisierung weltweit 17 Millionen Verkehrstote, 500.000 seit Kriegsende in Westdeutschland. Jedes Jahr 138.000 Schwerverletzte bei über 500.000 Unfällen.

– Schleichende Vergiftung der Böden: allein auf den Autobahnen landen jährlich 160.000 Tonnen giftiger Straßenstaub, hinzu kommen 700.000 Tonnen Reifen- und Fahrbahnabrieb!

– Jeder Pkw – wir nähern uns 40 Millionen – erzeugt von der Produktion bis zur Verschrottung durchschnittlich 27 Tonnen Abfall, davon einen großen Teil Sondermüll.

– Inzwischen ist viermal soviel Fläche durch Straßen versiegelt wie durch Wohngebiete: ein Autobahnkreuz bedeckt soviel Fläche wie die Altstadt von Salzburg.

Die lackierten Kampfhunde machen mit ihren Emissionen, ihrem Lärm und Energieverbrauch die Erde unbewohnbar wie den Mond – wo bleibt Dein Protest? Oder fährst Du gar mit dem Pkw zur Anti-AKW/Castor-Demo? Trittst Flugreisen in alle Welt an? Kein Bock auf Weltklima?

Hömma, die Gefahren der Atomenergie sind größtenteils potentiell (darum weg damit!) – die Folgen des Auto- und Flugverkehrs sind jeden Tag drastisch und sichtbar. Steig aus, diesmal bitte selber und wörtlich. Wende Deine volle Energie und Kreativität gegen den Umweltkiller Nummer eins. Hier kannst Du selbst etwas tun, melde ihn noch morgen ab, steig um in die Bahn! Carl Ludeweit

für AK Verkehrswende, Jena