Das 115. englische Cupfinal

Heute wird um 16 Uhr (MESZ) im Londoner Wembleystadion das 115. Cupfinal zwischen dem FC Liverpool und Manchester United angepfiffen. Und keine andere Finalpaarung hätte passender sein können für den ältesten Fußballwettbewerb der Welt. Die Rivalität zwischen den beiden Klubs ist traditionell, wenn auch noch nicht so alt wie der englische Verbandspokal selbst, um den seit 1871 gekickt wird. Fans aus Liverpool und Manchester hassen sich leidenschaftlich und vergessen darüber schon mal den englischen Zwirn, wie dieser Anhänger, der im vergangenen Dezember Liverpools Stan Collymoore stemmte und zugleich Eric Cantona vom Dauerrivalen United einen freundlichen Gruß zukommen ließ. Vielleicht hat die Möglichkeit eines solchen Anblicks die Queen veranlaßt, seit 20 Jahren kein Finale mehr zu besuchen, obwohl der Pokal traditionellerweise durch ein Mitglied der königlichen Familie überreicht wird, früher meist durch den Regenten selbst. Elisabeth II. ließ allerdings verlauten, man fühle sich vom Fußball gelangweilt und ziehe das Pferderennen vor. Fraglich, ob die 78.000 im Wembley-Stadion ihr Staatsoberhaupt vermissen werden, wenn die Mannschaften den Rasen betreten, der im Vorfeld des F.-A.-Cupfinals zweimal pro Woche auf den Millimeter genau rasiert wird. to/Foto: Reuter