Sehenswerter Spitzensport abseits des Medienrummels

■ Sitzvolleyball und Rollstuhltennis: Zwei internationale Behindertensport-Turniere an diesem Wochenende

Auch in diesen Tagen ist Hamburg Schauplatz eines internationalen Tennisturniers. Diesmal ist jedoch nicht Boris Becker der Star, sondern ein Unbekannter wie Kai Schrameyer. Top-Leistungen wird es an diesem Wochenende aber trotzdem geben, beim achten Rollstuhltennis-Turnier des RSC Hamburg.

50 SportlerInnen kämpfen noch bis Sonntag im Sportpark Reinbek an der Hermann-Körner-Straße 49 um Geld und Punkte für die Rangliste der International Wheelchair Tennis Foundation. Insgesamt gibt es, je nach Spielstärke, drei Leistungsklassen für die männlichen Teilnehmer und eine für die Frauen. Anders als bei den Männern wird die Siegerin im Round-Robin-Verfahren ermittelt – jede gegen jede. Gespielt wird nach den gewohnten Tennisregeln, bis auf eine Ausnahme: Der Ball darf zweimal aufspringen.

Morgen von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 15 Uhr werden in Reinbek die Halbfinal- bzw. Endspielmatches ausgetragen. Hier gilt Kai Schrameyer ein besonderes Augenmerk, da die ehemalige Nummer 1 der Weltrangliste nach einjähriger studienbedingter Pause am Start ist, um sich beim 2.500 DM-Turnier wieder mit der Spitze zu messen. Wer dies nicht verpassen möchte und sich für Spitzensport abseits des Medienrummels interessiert, ist als Zuschauer herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.

Ebenfalls fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat eine weitere integrative Sportart in der Hansestadt Fuß gefaßt: Sitzvolleyball, bei dem behinderte und nicht-behinderte Menschen gemeinsam um Punkte baggern. Gelegenheit hierzu bietet sich für die Aktiven ab morgen in der Sporthalle Wandsbek (Rüterstraße 75) beim Werner-von-Siemens-Cup, dem siebten internationalen Sitzvolleyball-Turnier in Hamburg. 16 Frau- und Mannschaften aus neun Nationen werden auf dem verkleinerten Feld ihre SiegerInnen ermitteln.

Neben dem Sport steht auch das „freundschaftliche Miteinander“ im Vordergrund, wie Roland Gensicke, erster Vorsitzende des Hamburger Versehrtensport-Vereins betont, denn „Gemeinschaft und Kontakte über die Grenzen hinaus geben den Sporttreibenden positive Impulse für ihr gesamtes Leben“. Gespielt wird morgen von 10 bis 19 Uhr und am Sonntag von 9 bis 16.30 Uhr. Marcus Scherf