Mit der Bitte um Kenntnisnahme Hart am Wind

■ „Hamburger Bündnis für Arbeit“ macht sich selbständig: Viele Appelle und Empfehlungen, aber wenig Konkretes

Auf ein „Hamburger Bündnis für Arbeit“ haben sich am Mittwoch abend Vertreter des Senats, der Arbeitgeber und der Gewerkschaften geeinigt. Verabredet wurde ein zwölf Punkte umfassendes „Aktionspapier“ und die „Umsetzung dieser Handlungsansätze und Maßnahmen“. Das Papier bleibt weitgehend auf Empfehlungen und Appelle beschränkt.

Einen Schwerpunkt legt das Hamburger Bündnis auf die Förderung von Existenzgründungen und die Hoffnung auf dadurch neu entstehende Arbeitsplätze. Eine „Innovations- und Technologiestiftung“ soll bis zum Sommer eingerichtet sein und „die Möglichkeit der Förderung von zusätzlichen Arbeits- und Ausbildungsplätzen“ schaffen. Für Arbeitslose mit Existenzgründungsplänen soll eine Fachberatung angeboten weden.

Durch eine Umwandlung von bislang „geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen“ in Haushalten und im Pflegebereich sollen ebenfalls sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstehen. Mit der Vorbereitung eines entsprechenden Pilotprojekts wurde federführend die Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales betraut. Ebenfalls umgewandelt werden sollen Überstunden in Mehrbeschäftigung. Die Umsetzung bleibt dabei Arbeitgebern und Belegschaften überlassen; die Akzeptanz des Wahlarbeitszeit-Modells für den öffentlichen Dienst, das der Hansestadt seit mehr als einem Jahr vorliegt, werde derzeit geprüft.

Um „aktive Unterstützung“ und „intensives Einwirken auf ihre Mitglieder“ werden die Kammern im Bündnis-Papier gebeten, damit mehr Ausbildungs- und Praktikumsplätze für Jugendliche und Arbeitslose bereitgestellt werden können. Die konkreten Ursachen für den Rückgang des Ausbil-dungsplatzangebots und „praxisgerechte Vorschläge für eine Trendumkehr“ soll eine Arbeitsgruppe bis zum Herbst diesen Jahres herausarbeiten. Derweil wird an die Jugendlichen appelliert, bei ihren Berufswünschen mehr Flexibilität zu zeigen. Stefanie Winter