■ Couchpotato's Chips & Tips
: Samstag / Sonntag

Popeye – Der Seemann mit dem harten Schlag

Lange vor Schwarzenegger und Konsorten blähte Popeye seine Muskeln, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Anabolika waren ihm fremd, sein Aufbaupräparat hieß Spinat. Populär wurde er zunächst durch Comics und Zeichentrickfilme. 1980 entstand unter Robert Altmans Regie der Realfilm mit Robin Williams in der Titelrolle. Auf der Suche nach seinem verschollenen Vater gerät der schrullige Kraftprotz in eine verwinkelte Comic-Welt; unterwegs schmeißt er Steuereintreiber ins Wasser und findet en passant die Liebe seines Lebens.(Nord3, 15.00 Uhr)

Nico

Vor ihrem aufreizenden Schenkelüberschlag in „Basic Instinct“ rackerte sich Sharon Stone durch Zweitligastreifen wie „Police Academy 4“, starb in „Action Jackson“ einen frühen, aber fotogenen Tod und war in „Nico“ treusorgende Ehefrau des Allzweckpeinigers Steven Seagal. Seagal zeichnete auch als Koproduzent und ließ seine Prellbockqualitäten entsprechend ins rechte Licht setzen. Dabei prügelt er nahezu politisch korrekt: Straßenreiniger Nico nimmt ein paar CIA- Jungs auseinander, die in Mittelamerika herumputschen und ihre Unterwanderbewegungen über krumme Drogengeschäfte finanzieren.(Sat.1, 22.00 Uhr)

Das teuflische Imperium

Mit Christian Slater, Costas Mandylor, Richard Grieco und Patrick Dempsey bot Regisseur Karbelnikoff gleich vier einigermaßen leibesertüchtigte Schnuckis aus Hollywoods junger Garde auf, um seinen Film über die aktenkundigen Gangsterbosse Lucky Luciano, Frank Costello, Bugsy Siegel und Meyer Lansky so schick als möglich zu bemannen. Obschon Michael Gambon und Anthony Quinn in ihren Rollen als Mafiapatrons eindeutig den kürzeren ziehen – was die schauspielerische Leistung anbelangt, siegen die alten Herren klar nach Punkten.(RTL2, 22.20 Uhr)

Die Legende vom einsamen Ranger

Genaugenommen ist der Titelheld kein einsamer, sondern ein hinterbliebener Ranger. Damals im Radio ging die Geschichte so: Bei der Verfolgung einer berüchtigten Verbrecherbande geraten sechs Texas- Rangers in eine Falle und bleiben auf der Strecke. Nur einer der wackeren Gesellen überlebt und wird von einem wohlmeinenden Ureinwohner namens Tonto gesundgepflegt. Gleichwohl sorgt unser Mann für ein Epitaph, um fürderhin die Gesetzeshüterei anonym und ergo unbehelligt betreiben zu können. Die Mär zeitigte Comics, Serials und eine Fernsehserie. Hier jedoch handelt es sich um einen Spielfilm aus dem Jahre 1981, dem bedauerlicherweise die in solchen Fällen unabdingbare Kindsköpfigkeit gänzlich abgeht.(Kabel1, 16.10 Uhr)

Police Story

Das Konzept zu dieser Serie stammt von Joseph Wambaugh, einem Polizisten, der mit zwei realistischen Kriminalromanen zu Bestsellerehren gekommen war. Der Entwurf einer anthologischen Serie mit wechselnden Hauptdarstellern und alltagsorientierten Geschichten brachte ihm zunächst Absagen von allen drei Networks ein. Eine überarbeitete Version ging 1973 für NBC in Produktion und hielt sich über vier Jahre im Programm. Wambaugh selbst überwachte die Dreharbeiten und achtete auf Akkuratesse.(Kabel1, 21.45 Uhr)

My first name is Maceo

„Du kannst spielen, was du willst“, sagt der weise Saxophonist Maceo Parker, „solange der Groove stimmt.“ Wie seine Kumpane Pee Wee Ellis und Fred Wesley heizte Parker einstmals die „Sex Machine“ James Brown und versorgte auch George Clintons „Mothership“ mit der nötigen Schubkraft. Einem solchen Mann muß man einfach hörig werden. Die CD zum Filmporträt gibt's beim Tonträgerhändler Ihres Vertrauens.(3sat, 22.05 Uhr)

Harald Keller