Gladbacher Ästheten: Kunst statt Sternkopf!

Wer schoß gleich wieder letzte Woche zwei Tore gegen Uerdingen, die rettenden Treffer fürs große Geschäft? „ Ausgerechnet der “, meint Mönchengladbachs Nordkurven-Fahnenschwenker Dieter aus Düsseldorf, „ausgerechnet der hat uns in den UEFA- Cup geschossen.“

„Der“ ist Michael Sternkopf . Anfang der Saison hat der sprintstarke Stürmer ein paar brauchbare Partien abgeliefert, hier und da mal eine passende Flanke geschlagen. Doch je länger die Spielzeit dauerte, desto unzufriedener wurde man mit dem Neuzugang aus München. So unzufrieden, daß besonders Erboste nun eine „ Initiative für ästhetische Fußballkunst “ gegründet haben. Ziel: Sterni muß weg!

„Da kannst du direkt weggucken, wenn der den Ball kriegt“, meint Sternkopf-Spötter Uli aus Wesel , „der verrennt sich doch eh immer.“ In der Not hat man ein Papier an Gladbachs Manager Rolf Rüssmann geschickt. „Es ist schon recht beleidigend“, heißt es darin, „in welcher Art und Weise Herr Sternkopf Woche für Woche die allgemein gute Spielkultur der Borussia zerstört.“ Deshalb solle die Borussia ihn so schnell wie möglich abstoßen. Einen finanziellen Verlust des Vereins versprechen die Initiativler „mit vorhandenen Sponsoren...aufzufangen“.

Als am Samstag gegen 1860 München Sternkopf nach 69 Minuten vom Platz schlich, war die Welt der Ästheten wieder in Ordnung. Beziehungsweise eben nicht. Das Saisonfazit: „Seine Ablöse hat er durch die Tore gegen den KFC wieder reingeholt“, meint Ästhet Henk , „dann kann er ja erhobenen Hauptes wieder gehen...“ Holger Jenrich