■ Linsen Soufflé
: Action, Reggae und ein Kinderschwarm

Die bösen Gerüchte der letzten Wochen haben sich leider bestätigt: Robert De Niro wird mit Sylvester Stallone im gleichen Film zu sehen sein. Das Ding heißt „Copland“ und wird für 10 Millionen Dollar von James Mangold für Miramax produziert. Man geht davon aus, daß Bobby und Sly auf ihre üblichen Gagenforderungen verzichtet haben und für Tarif und eine prozentuale Beteiligung am Einspiel arbeiten. Billig macht's auch Bruce Willis – zunächst. Denn Mario Kassar setzt sein Geld-aus- dem-Fenster-Schmeißen beim neuen Arbeitgeber Paramount fort. Das Studio kaufe die Rechte an dem Actioner „Icarus“ für Kassar und Bruce Willis' Produktionsfirma Flying Heart Prods. Mit Willis an Bord soll der Film zum Paramount-Flaggschiff für die Sommersaison 1998 aufgetakelt werden. Und auch die deutschen Regisseure peilen die nächsten kommerziellen Hits an. Tristar z. B. hat nun offiziell bestätigt, daß Roland Emmerich den von Jan De Bont verweigerten Regiestuhl bei „Godzilla“ besetzen wird. Emmerich will das Monster nicht ausschließlich im Computer animieren und damit unter dem von De Bont veranschlagten 100-Millionen-Dollar- Budget liegen. Mehr als ein Jahr nach dem Start von „Outbreak“ hat sich Wolfgang Petersen jetzt endlich für sein nächstes Projekt entschieden. Er will den Thriller „Air Force One“ inszenieren, für den Harrison Ford als Hauptdarsteller bereits feststeht. Eigentlich sollte Kevin Costner spielen, aber der hatte Terminschwierigkeiten. Gut! Ford ist besser! Die Geschichte handelt vom US-Präsidenten und seiner Familie, die an Bord des Präsidentenflugzeugs entführt werden. Gegen diesen ganzen Action-Rummel setzt Steven Spielberg eine Leiche: Spielberg trägt sich ernsthaft mit dem Gedanken, das seit Jahren tote Musical-Genre aufzuwecken. Er steht in Verhandlungen mit John Travolta und Barbra Streisand, die er als Hauptdarsteller für ein Projekt ausersehen hat, über das aber noch nichts weiter bekannt ist. Da scheint doch ein anderes Musikfilm- Ereignis interessanter zu sein: Nach mehreren Jahren im Planungsstadium steht eine Filmbiographie über das Leben der Reggae-Legende Bob Marley (1981 im Alter von 36 Jahren an Krebs gestorben) kurz vor der Realisierung. Ron Shelton will nach eigenem Drehbuch inszenieren und ist gerade auf dem Weg nach Jamaika.

Fast auf dem Weg in den Knast war dagegen Kit Culkin, der Vater und Manager des ehemaligen Kinderschwarms Macaulay Culkin. Kürzlich wählte der mittlerweile 15jährige „Kevin allein zu Haus“-Darsteller die Notruf- Nummer der Polizei von Manhattan und meldete, daß er in seinem Apartment angegriffen und mißhandelt werde. Eine sofort herbeigeeilte Streifenwagenbesatzung nahm dann folgendes zu Protokoll: Papa Culkin hatte Sohnemann aufgefordert, endlich sein total versautes Zimmer aufzuräumen. Macaulay weigerte sich und zeigte Starallüren, dafür fing er sich vom Alten ein paar Ohrfeigen ein; Sohnemann rief die Cops. Weil Kit Culkin den Sachverhalt zugab und seine Brut keine Anzeige erstattete, kommt die Geschichte nicht vor Gericht, sondern wird einem Familienberater übergeben. Macaulay, der sich durch seine Filme ein bis zu seiner Volljährigkeit vormundschaftlich verwaltetes Vermögen von 50 Millionen Dollar erspielt hat, ließ seinen Vater die Ohrfeige aber schon mal in schönster Hollywood-Manier büßen: Er feuerte Dad als Manager! Karl Wegmann