Baumsterben für die neue Messehalle

20 kerngesunde Platanen fallen seit gestern vormittag auf der Bürgerweide der Kettensäge zum Opfer. Hinter dem Congress-Zentrum begannen acht Mitarbeiter der Firma F.C. Peppler GmbH & Co.KG im Auftrag der Stadt mit der Rodung der Bäume, die für die neue Messehalle Platz machen sollen. Die Bäume, teilweise älter als 20 Jahre alt, hatten die ungenutzte Fläche an der Findorffstraße und den Streifen zwischen Fußweg und Bürgerweide an der Hollerallee begrünt. Nach dem Fällen wurden sie sofort durch eine von der beauftragten Firma mitgebrachte Häckselmaschine gezogen, um sie dann als Kompost weiterzuverarbeiten.

„Ich faß– mich an den Kopf, das darf ja wohl nicht wahr sein. Jetzt steht hier mal etwas Grünes und schon wird es wieder abgeholzt“, empörte sich gestern Frau Jeske, eine Nachbarin der Bürgerweide. Zusammen mit ihrem Mann hatte sie sich das Kettensägenmassaker aus der Nähe angeschaut. Auch die Firmenmitarbeiter und weitere angelockte Anwohner konnten nicht beurteilen, ob die Bäume wirklich den Platz der neuen Messehalle so versperren, daß sie weichen müssen. „Bis hier hin soll doch gar nicht gebaut werden“, meinten sie.

Unter die Baumschutzverordnung fällt allerdings keiner der seit gestern gefällten Bäume. Dafür sind sie einfach noch nicht dick genug. Mitarbeiter der Firma Peppler versicherten, der Stadt habe auch ein Angebot vorgelegen, die Bäume umzupflanzen statt sie zu fällen. Doch dies sei wohl aus finanziellen Gründen abgelehnt worden.

uz / Foto: Nikolai Wolff