What's hot, what's not
: Hallo Fortensky!

■ Geschmack in und um Hollywood

Gott, was für ein Mann! Während ich dies seufze, ruht mein Auge wohlgefällig auf den Titelblättern der vornehmsten Druckerzeugnisse, und alle sind sie wie ich demselben Manne verfallen: Tom Cruise. (Ob es ihn auch als Poster gibt?) Seine Augen funkeln verloren im Schatten seiner zornigen Brauen, seine Wangenknochen bilden den perfekten Kater-Winkel. Selbst sein weißes Unterhemd liebt ihn. Klarer Fall, dieser Mann muß gerettet werden, aber leider „Mission: Impossible“. „Als ich Tom traf, war er ein großer Star, er war jung, und er war nicht glücklich“, behauptet seine Gattin Nicole Kidman und veranlaßte Tom sogleich, sein Abo für die Los Angeles Dodgers zurückzugeben. Ich persönlich habe noch nie einen Mann getroffen, den der Verlust seines Baseballtickets glücklich gemacht hätte, und bei einen Jahreseinkommen von zwanzig Mille müßte das bißchen Eintrittsgeld nun wirklich drin sein, Nicole.

Ein in der Bild-Zeitung vom 19. Mai veröffentlichtes Foto der späten, nach einer Party verquollenen und ungeschminkten Liz Taylor hat ob der hämischen Bildunterschrift („Was ist aus ihr geworden, erschreckend!“) eine Welle der Empörung ausgelöst. Alle Leserbriefe forderten einstimmig, daß auch die Taylor, Liz ein Recht darauf hat, wie eine Vogelscheuche herumzulaufen. Wie schön, daß unser Volk so demokratisch denkt, aber auch wie stillos! Keine Berühmtheit sollte sich in einem Morgenrock mit Pierrotkragen erwischen lassen – schließlich wird sie gut genug bezahlt, um zwanzig seidene Kimonos erster Qualität im Schrank zu bunkern. Hallo Larry Fortensky, wenn Liz die Nummer mit dem Pierrotkragen öfter drauf hatte, verstehe ich, warum die Ehe so zerrüttet ist.

Kürzlich sah ich in der Berliner Friedrichstraße ein mageres Wesen von etwa achtzehneinhalb, welches ein Jackie-Kennedy-Kostüm mit Bubikragen spazieren trug, trés chic, aber alle Leute, die vorbeigingen, feixten sich eins. Wieder mal ein anschaulicher Beweis dafür, daß es Klamotten gibt, in denen man zur U-Bahn hetzt, und Kleidungsstücke, mit denen man allenfalls ein Taxi besteigt oder den Rodeo Drive entlangschlendert – nie aber auf der Friedrichstraße. Wäre Taylor in der Friedrichstraße erwischt worden, kein Schwein hätte was auszusetzen gehabt, so wie auch ich nichts an dem Bademantel auszusetzen habe, in dem ich gerade diese Zeilen verfasse.

Sean Penn hat zum zweitenmal geheiratet und zwar Robin Wright, Hippiemädchen aus „Forrest Gump“ und Mutter seiner zwei Kinder. Auch Marlon Brando und Jack Nicholson waren eingeladen und nutzten die Gelegenheit zu ein paar Scherzen. Marlon Brando, der schon vorher störend durch unerwünschtes Singen aufgefallen war, zog Nicholson vor allen Leuten die Hosen runter: Ätsch! Diese alten Säcke aber auch. Tim Robbins und Warren Beatty isolierten Brando daraufhin. Ein Segen, daß Nicholson wenigstens Unterwäsche trug, nur was für welche? Entsprechende Hinweise an Anke Westphal