: Per Rundverfügung gegen Streikende
■ Bildungsbehörde will alles über streikende LehrerInnen wissen
Bremer SchulleiterInnen haben eine kniffelige Aufgabe vor sich. Per Rundverfügung hat ihnen die Bildungsbehörde einen Bericht über die Streikfront in den Schulen aufgegeben. Darin sollen die SchulleiterInnen der Behörde nicht nur melden, wie sich der Unterrichtsboykott an ihren Schulen ausgewirkt hat. Die Behörde will genauso wissen, wer sich aus den Lehrerkollegien heraus besonders unbotmäßig und aufrührerisch verhalten hat. „Besondere Pflichtverletzungen“ sollen gemeldet werden, und „von allen an Ihrer Schule tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aktiv an Streikaktionen teilgenommen haben, bitte ich, die Arbeitsversäumnisse mitzuteilen.“
Unterdessen gehen die Proteste weiter. Die Schule an der Lessingstraße verzichtet heute zwar wegen einer Projektwoche auf den für jede Senatssitzung angekündigten Wandertag, aber dafür werden einige Eltern die Landesregierung besuchen. Sie wollen Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs ein „Bekennerschreiben“ überreichen – als Reaktion auf einen vorangegangenen Brief der Bildungsbehörde, in dem die SchulleiterInnen aufgefordert worden waren, sie mögen die Eltern auf die Schulpflicht ihrer Kinder hinweisen. Diese Eltern bekennen sich nun dazu, zum Boykott aufgerufen zu haben. J.G.
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