■ Gegen Waffendienst für Frauen: Grüne Frauen empört über grünen Vorschlag
Bonn (taz) – Den Nerv der eigenen Partei hat die bündnisgrüne Abgeordnete Rita Grießhaber mit ihrem Vorschlag getroffen, Frauen aus Gründen des Gleichheit ebenfalls den Dienst an der Waffe in der Bundeswehr zu ermöglichen (taz vom 3. Juni). Die Parlamentskolleginnen Monika Knoche und Irmingard Schewe-Gerigk zeigten sich gestern empört über die „Pervertierung grüner Frauenpolitik“ und warfen der frauenpolitischen Sprecherin ihrer Fraktion „deutsch-nationalen Übereifer“ vor. In der bündnisgrünen Bundesarbeitsgemeinschaft Frieden und internationale Politik (BAG) wurde die Forderung nach dem Rücktritt Grießhabers laut.
„Das Recht auf die gleiche Teilhabe an patriarchaler Männergewalt stellt eine Vergewaltigung der emanzipatorischen und antimilitaristischen Politik grüner Frauen dar“, schreiben Knoche und Schewe-Gerigk, die wie Grießhaber ebenfalls als frauenpolitische Sprecherin der Fraktion amtiert. Die Sprecherin der BAG Frieden, Reinhild Hugenroth, forderte, Grießhaber solle ihre Funktion als frauenpolitische Sprecherin aufgeben. Sie wolle den friedenspolitischen Konsens innerhalb der grünen Partei aufweichen, sei aber zu feige, entsprechende Anträge auf einem Parteitag zu stellen. mon
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