Lokalkoloratur

Ein Herz für Kinder hat Wulf Rauer schon von Amts wegen, schließlich ist er Vorsitzender des Hamburger Kinderschutzbunds. Deshalb kann er sich auch für die jüngsten Sparbeschlüsse von Kohl + Konsorten so gar nicht erwärmen. Miese Wohnverhältnisse – möglichst in sozialen Brennpunkten, geringe Chancen auf eine ausreichende bis gute Schulbildung, von dem kleinen Luxus ganz zu schweigen – das seien gerade für Kinder die Folgen der – von der deutschen presse-agentur liebevoll als „Haushaltssanierung“ bezeichneten – Maßnahmen, wetterte der Professor gestern. Und wartete mit alarmierenden Zahlen auf: 52.000 Kinder und Jugendliche leben in Hamburg derzeit von Sozialhilfe, jedes fünfte Kind ist unter 15 Jahren. Um der zunehmenden Verarmung von Familien mit Kindern und Alleinerziehenden entgegenzuwirken, müssen Kindergeld und Sozialhilfe, Arbeitslosengeld und -hilfe erhöht statt eingefroren werden, forderte Rauer ebenso schlicht wie richtig. bit