Marina im alten Hohentorshafen

■ Woltmershauser wollen Wohnen und Gewerbe am Wasser

Woltmershauser Anwohner und Gewerbetreibende wollen am Hohentorshafen am liebsten ein Mischgebiet aus Wohnen, Gewerbe und Wassersport sehen. Am Schulschiffanleger an der Weser sollte eine Marina für Segelschiffe und Sportboote entstehen. Das alte Hafenbecken, das aus dem Hafennutzungsplan herausgenommen wurde, dürfe auf keinen Fall zugeschüttet werde, so der Tenor einer Umfrage, mit der das Ortsamt Neustadt jetzt die Wünsche der Bürger erkundete.

Im Bauressort wurde bestätigt, daß entsprechende Planungen auch offiziell im Gange seien. Die Vorstellungen der Bürger für das Gelände um den Hafen würden mit Wohlwollen verfolgt, so Hartmut Spiesecke, Sprecher des Bauressorts. Geld, das Hafenbecken zuzuschütten, sei nicht da. Der Zugewinn an eventuell wertvollen Flächen sei zu gering, als daß die Investition lohne.

Der Neustädter Ortsamtsleiter Klaus-Peter Fischer setzt für die Umsetzung der Planungen in erster Linie auf Investitionen der privaten Unternehmen und auf Sachspenden. Außerdem sollen nach Fischers Vorstellungen arbeitslose Jugendliche in Beschäftigungsprojekten eingesetzt werden. Die Europäische Union finanziere solche Projekte. Dennoch sei eine Anschubfinanzierung der Stadt wohl notwendig.

Das Ortsamt hatte im Rahmen der Bürgerbeteiligung 216 Anlieger der Ladestraße und des sogenannten Dreiecks, der Halbinsel zwischen Weser und Hafenbecken, von einer Projektgruppe befragen lassen. 51 Fragebögen kamen ausgefüllt zurück. Die 32 ansässigen Unternehmen zeigten sich besonders interessiert: 18 taten ihre Vorstellungen kund. Die Unternehmen wollen in ihrer Mehrheit die Flächennutzung nicht wesentlich verändern. So solle auf jeden Fall die Ladestraße erhalten bleiben. Die Bürger wollen hingegen vor allem mehr Grünflächen und Wohnungen.

Bei der Präsentation der Umfrageergebnisse im Ortsamt Neustadt wurden gestern auch konkrete Pläne für den Schulschiffanleger bekannt. Die Bootsbau-Werft Aucoop aus Vegesack würde hier gerne ihren Heimathafen einrichten, sobald die ersten Sachspenden für einen schwimmenden Anleger eingingen. Der Hochseesegler „Vegewind“ könnte ständig gegenüber der Beck's Brauerei liegen. Außerdem könnte der zweimastige Flußsegler „Rote Sand“ Weser-Törns für Touristen anbieten.

Jof