Umlandfahrten sollen billig bleiben

■ Umlandgemeinden befürchten bei Tariferhöhung Verluste

Nach dem Scheitern der Fusion mit Brandenburg knirscht es nun auch bei der Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Nahverkehrs. Die von den Berliner Verkehrsbetrieben zum 1. Oktober 1996 vorgeschlagenen Preiserhöhungen bis zu 70 Prozent vor allem für Fahrten von und nach Berlin werden von den Verkehrsgesellschaften des Umlands abgelehnt, weil diese um ihre Kundschaft fürchten.

Die Verkehrsbetriebe in der Region Berlin und Brandenburg haben sich in der Verkehrsgemeinschaft Berlin-Brandenburg zusammengeschlossen. Innerhalb dieser werden die Tarife abgesprochen. Vom 1. Juni 1997 an soll daraus nach dem Vorbild westdeutscher Großstädte ein einheitlicher Tarifverbund werden.

Wie die Berliner Zeitung berichtete, wehren sich die Verkehsbetriebe in Potsdam und im Landkreis Havelland gegen das vorgesehene Tarifmodell. Dabei verwiesen sie auf ihre ganz andere Konkurrenzsituation gegenüber dem Autoverkehr. Schon bei moderaten Tarifanhebungen würden sie deutliche Einbußen beim Fahrgastaufkommen befürchten müssen.

Gegen das Denkmodell der Berliner Verkehrsbetriebe mit Preisaufschlägen für grenzüberschreitende Fahrten zwischen Berlin und seinem Umland habe sich deshalb auch die Senatsverkehrsverwaltung ausgesprochen. Dort befürchte man, daß vor dem Tarifverbund durch die Vorschläge unumstößliche Fakten geschaffen werden könnten. taz/dpa