■ Soundcheck
: Morgen nachmittag: Eugen

Morgen nachmittag: Eugen. Solange es Menschen gibt, die Claudia Schiffer für sexy und Peter Maffay für cool halten, ist die Aufforderung „Sei cool (und aber auch sexy)“ eher als Beleidigung zu verstehen. Aber wenn man die Musik dazu hört, die Eugen (früher Der böse Bub Eugen und mehr eine Deutschpunkkapelle) dazu spielt, dann denkt niemand mehr an die böse Claudia und den dummen Peter. Denn die brav gezügelte Liedrockmusik aus dem Süden der zivilisierten Deutschsprachigkeit ist doch so angenehm unvollkommen, daß Sympathie bis auf den Teppich tropft. Sänger Rämi, der außerhalb schneller Punkriffs gar nicht singen kann, zerknittert förmlich in Menschlichkeit, wenn er von den profanen Dingen des Alltags eines intellektuellen Hängers singt, und seine Band spielt dazu akustische Gitarre und Fingerpicking vom schönfürchterlichsten.

Die jetzt bei Buback erschienene Platte ist ein unreifes Alterswerk voller Melancholie und deswegen lediglich zur falschen Jahreszeit erschienen. Zum Konzert gibts ab 15 Uhr erst Kaffee und Kuchen.

Till Briegleb

Hafenstraße, 17 Uhr