Kutips zum Wochenen

Europameisterschaft? Welche Europameisterschaft? Was die Vielzahl und Buntheit der teilnehmenden (Volks-)Gruppen betrifft, dürfte das Bürgerhausfest Vegesack am Samstag nicht zu toppen sein. Während in England die Kicker träge über den Rasen stolpern, werden die Vegesacker mit ihren Gästen tanzen, singen und feiern. Ab 9 Uhr stellen sich über 30 Kulturgruppen des Stadtteils vor; um 19 Uhr sind Musik und Tänze aus Togo zu erleben beim Auftritt von Elavanyo, ab 20 Uhr betreten Long Pete & The Prisoners die Bühne; um 21 Uhr soll dann mit dem Auftritt des italienischen Teatro Nucleo der Höhepunkt folgen. All das und mehr im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, Kirchheide 49.

Eine weitere Wortschöpfung liefert die Unterhaltungsbranche zum Gastspiel der Ramazotti Sisters: „Singtainment“ wird versprochen. Was u.a. bedeutet: Rock, Pop, Chanson, Volkslied, „trockener Humor und weiblicher Charme“. Zu erleben am Samstag im Theaterhaus Schnürschuh, Buntentorsteinweg 145.

„Unter ,I' wie ,Ich' ist wieder jede Menge los“ – ein Klassiker des Feuilleton-Hausschatzes, den uns „taz“-Kollege Thomas Groß bescherte, anläßlich der jüngsten „Tocotronic“-Besprechung. Ein Satz, der uns noch viel Freude bereiten dürfte und stündlich nach Anwendung ruft. Denn die „Ich“-Titel im Plattenregal bekommen weiter munter Zuwachs. Daß nach „Tocotronic“ nun auch der alte Egomane Andreas Dorau ins Egofach langt, ist freilich kein Wunder. Mit neuer Platte im Gepäck („Das Problem bin ich“) samt Hitsingle („Ich weiß es nicht“) und Begleitcombo („Ego-Expreß“) rauscht der rüstige Dauer-19jährige nun ins zweite Jahrzehnt seiner Bühnenkarriere. Ich sage: Das langt. – Zu hören am Samstag um 20 Uhr im Sputnik (Herdentorsteinweg 38).

Das Projekt Afrika-Reise zieht weiter seine Bahnen, kreuz und quer durch die Bremer Kulturinstitutionen. Am Sonntag landet es im Kito zu Vegesack: Dort beginnt eine Ausstellung mit afrikanischer Kunst – nein, nicht die übliche Folklore (oder was uns als Folklore angedreht wird), sondern Kunst von Zeitgenossen. Unter dem Titel Art Of Stone zeigt das Kito moderne Steinskulpturen aus Simbabwe. Gehauen aus hartem Felsgestein – edler Malachit, schwarzer Opal oder Serpentin – alles Unikate. Geöffnet jeweils Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr, bis 30. Juni (Vegesack, Alte Hafenstr. 30) taz