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Die literarische Woche

Heute: Da baut er drahtlose Sprachkörper (wie alle fortschrittlichen österreicher natürlich ausschließlich mit kleinschreibung), und man kann sich nur freuen über diese glück-lich gefügten Dinge: Anselm Glück, der in toter winkel, blinder fleck seine Texte nicht nur vorliest, sondern sie auch noch performerisch zu gestalten weiß. Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr

Heute: Aus seinen Gedichten Sarajevski rukopis/Handschrift aus Sarajewo liest der bosnische Dichter Stevan Tontic und wird dabei unterstützt von Mitarbeitern des Fachschaftsrats Slavistik der Uni Hamburg, die deutsche Übersetzungen lesen. KHG, Rentzelstr. 17, 20 Uhr

Mittwoch: Als einer der ganz wenigen Denker aus der ehemaligen DDR konnte sich der 1937 geborene Friedrich Dieckmann ganz problemlos mit seinem Werk und seinen Ideen in die abwickelnde Gesamtrepublik hinüberbringen. Temperatursprung heißt sein im letzten Jahr erschienener Essay-Band zu den deutschen Verhältnissen. Dieckmanns Blickpunkt ist vom Erleben seiner Vergangenheit geprägt, und ist trotzdem kein dogmatisch „östlicher“. Die Einführung wird Armin Huttenlocher sprechen. Literaturzentrum im Literaturhaus, 20 Uhr

Mittwoch:Danny Morrison, in Belfast geboren, kam ins Gefängnis wegen angeblicher IRA-Mitgliedschaft. Erst im letzten Jahr kam er wieder frei. In seinem Roman Auf dem Rücken der Schwalbe geht es um die Erfahrung des Freiheitsverlustes, aber auch um ein einfühlsam beschriebenes schwules Coming-Out im moralisch eher engen Umfeld Nordirlands. Buchhandlung im Schanzenviertel, Schulterblatt 55, 20 Uhr

Mittwoch: Gleich auf mehrere Monate ist das nächste Projekt der Autorengruppe PENG angelegt: die Schaffung eines gemeinschaftlichen Romans als Polyphones Experiment. Um den Todestischler Karl Pfeil, eine Figur der Gruppe, soll es dabei gehen. Entrée, Juliusstr. 13-15, 19.30 Uhr

Donnerstag: Die von ihm herausgegebene Zeitschrift manuskripte gehört zu den wichtigsten Veröffentlichungen literarischer Vorwärtsbewegung, und das seit Urzeiten: Alfred Kolleritsch ist aber auch selbst ein Schriftsteller von nicht unbeträchlichem Format. Gemeinsam mit Sissi Tax, die aus ihrem Buch manchmal immer liest, stellt er nicht nur seine Grazer Erscheinung vor, sondern auch seinen Roman Der letzte Österreicher.Literaturhaus, 20 Uhr

tom

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