Mehr tote Hühner

■ Pohlmann-Verstöße in Bayern entdeckt

In einer bayerischen Hühnerfarm, die zum Imperium des verurteilten „Hühnerbarons“ Anton Pohlmann aus Neuenkirchen (Landkreis Vechta) gehört, sind „geringfügige Verstöße“ gegen Tierhaltungs-Bestimmungen festgestellt worden.

In wenigen Fällen sei der Zugang zum Futtertrog zu klein gewesen, teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Donnerstag auf Anfrage mit. Die Überprüfung war am Mittwoch von Ministerin Barbara Stamm (CSU) angeordnet worden.

Nachdem es sich bei den Verstößen um Einzelfälle handele und der Betrieb Bayern-Ei Ettling GmbH bei früheren Überprüfungen nicht aufgefallen sei, werde von einem Bußgeldverfahren abgesehen, hieß es. In der Legebatterie sollen über 80 000 Tiere untergebracht sein. Das Unternehmen gehört dem Pohlmann-Sohn Stefan.

In Oldenburg war am Dienstag ein Verfahren gegen Stefan Pohlmann wegen unterlassener Hilfeleistung und gefährlicher Körperverletzung durch illegalen Nikotin-Einsatz in Hühnerställen gegen Zahlung von 100.000 Mark eingestellt worden.

Anton Pohlmann wurde vom Landgericht Oldenburg zu einer Bewährungsstrafe, einer Geldbuße von 3,1 Millionen Mark und einem Tierhaltungsverbot verurteilt. Der Staatsanwalt ermittelt noch wegen des Verdachts auf Steuer- und Sozialabgabenhinterziehung und illegaler Beschäftigung. dpa