Simulierter Optimismus

■ Die Schweizer und die Schotten hoffen nicht einmal mehr auf das Viertelfinale

Birmingham (dpa) – Immerhin der Manager simuliert noch den Optimistischen. Craig Brown versucht seinen Spieler klarzumachen, daß noch nicht endgültig entschieden ist, daß auch dieses schottische Team bereits in der Vorrunde ausscheidet: „Ihr müßt kämpfen, solange noch mathematisch alles möglich ist.“ Der heutige Gegner im Villa Park zu Birmingham (20.30 Uhr, zeitversetzt um 22.30 Uhr, Eurosport) gab sich etwas realistischer. „Wenn uns die Niederlande helfen, spielen wir natürlich gerne weiter“, sagte der Schweizer Coach Artur Jorge. Allerdings haben die Eidgenossen den Termin für ihre Heimreise auf Mittwoch früh gelegt, die meisten schottischen Spieler treten Ende der Woche ihren Urlaub an.

Viel Geld gibt es immerhin noch mit den beiden zu verdienen. Wer jetzt auf Schottland oder die Schweiz als Europameister setzt, bekommt bei den englischen Buchmachern eine Quote von 250:1. Doch dazu müßten die Schweizer erst mal das Viertelfinale erreichen. Ein 3:0 gegen die Schotten wäre dazu nötig, wenn parallel im Wembley-Stadion die Niederländer die Engländer (20.30 Uhr, ZDF) mit 1:0 schlagen. Bei den Schotten sieht es ähnlich aus: Ein 1:0 von England bei gleichzeitigem 3:0 der Schotten würde reichen. Doch wer glaubt daran, wo die Schotten bisher kein einziges Tor erzielt haben.

Allerdings sehnen die Schweizer den Urlaub wohl herbei. Seit Ciraco Sforza sich nach dem 0:2 gegen Holland beklagt hatte, die Stürmer Marco Grassi, Kubilay Türkyilmaz und Stephane Chapuisat würden zuwenig nach hinten arbeiten, herrscht beim Training und im Hotel eisiges Schweigen.