■ Querrille: Mikolajewcz: Gleiche Höhe ist kein Abseits
Mikolajewicz: „Gleiche Höhe ist kein Abseits“ (Plattenmeister/Der Verlag)
Jenseits der A7. Eine eigentümliche Bunch nordmännischer Musiker mit reichlich Privatwitz und Privatsprachen hat sich dort gefunden, gegen die ländliche Langeweile anzustinken. Die Verzweigungen der Bandmitglieder, mit den beiden Kernzellen Fischmob und Flugschädel, noch zu verfolgen, dafür braucht es inzwischen ein Schaubild. Mit Seven Mikolajewicz von Fischmob hat sich jetzt einer aufgemacht, die Überproduktion im Hause Plattenmeister fortzusetzen. Und einsam gibt er sich eher seinen düsteren Stimmungen hin als den spaßtyrannischen Attacken der Gruppe. Atmosphärischer, instrumentaler und überraschend gepflegter TripHop in geschmäcklerischer Cover-Art ist dabei herausgekommen. Mikolajewicz' Lieblingssport ist Unterwasserjudo und die dabei gebotene Langsamkeit prägt auch Gleiche Höhe ist kein Abseits. Ein Stück, dem die Beats ganz abhanden kamen, heißt dann auch selbst-ironisch „Narkolepsie“. Bei den Song-Titeln konnte sich die Flensburger Zelle bei allem Anspruch doch nicht der Treppenwitze enthalten.
Volker Marquardt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
