■ Die Gurke des Tages
: Franz Beckenbauer

So schön hatte sich Franz Beckenbauer die kommende Saison vorgestellt. Endlich Ruhe bei den Bayern, der neue alte, aber nunmehr vielsprachige Coach Giovanni Trapattoni hat alles glänzend im Griff. Golf spielen, in der Sonne liegen, ein bißchen auf der Tribüne toben, hin und wieder gemeine Kolumnen schreiben, damit es sich der alte Trap nicht zu wohl sein läßt, und ansonsten geruhsam in den Tag hinein leben. Nebenher holen die Bayern wieder den Verlierercup und dank der italienischen Raffinesse, die die Spieler jetzt alle begriffen haben, sogar Basler, wird Dortmund zur Krönung der Meistertitel weggeschnappt.

Doch damit ist es nun aus. Arrigo Sacchi sitzt nach übereinstimmendem Bekunden aller italienischen Zeitungen „auf der Anklagebank“, das Todesurteil wird nicht lange auf sich warten lassen. Und wen wird der italienische Verband wohl zum Nachfolger ernennen? Den alten Maldini etwa? Staatsrat Gianni Rivera? Enzo Bearzot? Pustekuchen! Giovanni Trapattoni natürlich. Und Beckenbauer findet sich, kaum daß Sacchi die Anklagebank geräumt hat, einmal mehr auf der Trainerbank wieder. Matti