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Ein Herz für Studis

■ Umstrittene Zwangsberatung an der Uni Hamburg bringt keine Einsparungen

„Die Uni ist doch nicht die Wärmehalle der Nation“, zeigte der wissenschaftspolitische Sprecher der CDU, Juraprofessor Ulrich Karpen, nur allzu deutlich seine Abneigung gegen LangzeitstudentInnen. Deshalb verteidigte er auf einer Veranstaltung der Juso-Hochschulgruppe am Montag abend in der Uni den CDU-Vorschlag gegen „BummelstudentInnen“, den der Wissenschaftsausschuß mit den Stimmen von SPD und Statt aufgegriffen hatte. Dieser sieht eine Zwangsberatung für Studierende vor, die ihr Studium nicht in der Regelstudienzeit (acht bis neun Semester) beenden. Wer sie nicht nutzt, wird exmatrikuliert.

„Hier wird doch auf dem Rücken der Studierenden wieder mal nur an den Symptomen gedoktert und mit Zwangsmaßnahmen versucht, die Zahl der Studierenden zu drücken“, hielt ihm Dörte Schleiss von der Juso-Hochschulgruppe entgegen. Und Uni-Präsident Jürgen Lüthje beraubte den CDU-Politiker der Illusion, daß mit diesem Konzept Einsparungen zu erzielen seien. Der Hochschulchef befürchtet, daß die Studierenden bei einer Pflichtberatung nicht offen seien für die Ratschläge. Deshalb favorisiere er ein Angebotsmodell, bei dem die Uni aktiver auf die Studierenden zugehe.

Doch die Diskussion um die Zwangsberatung sei für ihn nur eine Nebenschauplatz. Das eigentliche Problem, das gelöst werden müsse, sei die finanzielle Absicherung der Studierenden und eine Verbesserung der Situation an den Hochschulen, damit ein Studium innerhalb der Regelstudienzeit überhaupt sinnvoll abgeschlossen werden könne. Patricia Faller

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