STN Atlas Elektronik bleibt deutsch

■ Verteidigungsministerium gegen ausländischen Käufer

Bei der Suche nach Übernehmern für die ehemalige Vulkan-Tochterfirma STN Atlas Elektronik darf Vulkan-Konkursverwalter Jobst Wellensiek nicht auf Millionen der Rüstungskonzerne Lockheed (USA) oder Thomson (Frankreich) setzen. Aus „sicherheitspolitischen Gründen“ müsse die Mehrheit des Rüstungsunternehmens in deutscher Hand bleiben. Das hat der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Gunnar Simon, in einem Brief an Wellensiek verlangt. Die Hardthöhe bestätigte einen Vorab-Bericht des Wirtschaftsmagazins „Capital“.

„Industrielle Mindestkapazitäten in der deutschen Wehrwirtschaft“ seien zu erhalten. Bei einer ausländischen Übernahme sei die Gefahr des „Aushungerns“ deutscher Kapazitäten nicht ausgeschlossen. Wellensiek akzeptiert dem Vernehmen nach die Interessen des wichtigen Auftraggebers, obwohl er nun möglicherweise einen schlechteren Preis für STN Atlas erlösen kann.

Staatssekretär Simon schlägt vor, „eine Anzahl deutscher Unternehmen“ zu finden, die zusammen die Mehrheit bei STN Atlas übernehmen. Bei STN Atlas war zu hören, es werde an einer Konstruktion gearbeitet, bei der mehrere Firmen STN Atlas als Ganzes erwerben. Mit einem schnellen Verkauf sei deshalb nicht zu rechnen. jof