Allianz-Bilanz glänzt

■ Heftiger Gewinnsprung trotz ungünstigerer Rechnungsvorschriften

München (taz/dpa) – Der Gewinn des Allianz-Konzerns stieg 1995 rasant: vor Steuern um 34,5 Prozent auf 3,04 Milliarden Mark. Nach Steuern stieg der Jahresüberschuß aufgrund geschickter steuerlicher Verlustübernahmen bei Unternehmenskäufen sogar um 52,2 Prozent auf 2,02 Milliarden Mark. Die weltweiten Beitragseinnahmen stiegen um 6,8 Prozent auf 70,5 Milliarden Mark. Davon profitieren auch die Anteilseigner: Nicht nur der Aktienkurs stieg gestern an den Börsen, auch die Dividende wird von 15 auf 16 Mark pro 50-Mark-Aktie angehoben.

Im letzten Jahr mußte die Allianz deutlich geringere Summen für Schäden aller Art auszahlen. Trotzdem ergibt sich nach den neuen Bilanzvorschriften in diesem Bereich ein Verlust von 685 Millionen Mark, weil für mögliche Schwankungen bei künftigen Schäden 1,2 Milliarden Mark Rückstellungen zu Buche schlagen – 400 Millionen mehr als 1994.

Der Gewinn kommt hauptsächlich von Erträgen aus den Kapitalanlagen. Bereits 1994 hatte der Allianz-Konzern rund 230 Milliarden Mark auf der hohen Kante. Die Summe dürfte sich 1995 weiter erhöht haben. Zum Anstieg der Beiträge trugen vor allem die erstmals in die Bilanz einbezogene Schweizer Elvia-Gruppe und die italienische Lloyd Adriatico bei. Die Vereinte Versicherung (München) mit Beiträgen in Höhe von rund 7,6 Milliarden Mark, von der Allianz vorübergehend übernommen, ist nicht mitgerechnet. rem