Kommentar
: Horrorschule

■ Unverständliches Hickhack um GSW

Finger hoch, wer das Hickhack um die Sanierung der Gesamtschule West noch nachvollziehen kann! Da entscheidet eine Landesregierung über eine Schadstoffsanierung inklusive Teilabriß und Schulneubau. Da stellt eine Landesregierung Monate später fest, daß Schadstoffsanierung zwar sein muß, da ist das Gesetz schon vor, Teilabriß und Schulneubau aber nicht. Da gibt ein Bausenator zu, daß er und seine SenatskollegInnen auf der Basis einer mangelhaften Vorlage entschieden haben – und bei ihm im Haus sitzen die ExpertInnen, die ihm alles hätten erklären können. Vorher! Da reden nun alle durcheinander, daß man sich mehr als die Verhinderung der bloßen Kindervergiftung nicht leisten könne. So weit zum politischen Durcheinander der Großen Koalition. Avanti Dilettanti!

Die GSW ist Asbest- und PCB-verseucht. Unstrittig, daß das nicht so bleiben kann. Es bleibt aber auch: Die GSW ist eines der schrecklichsten Schulgebäude, das Bremen je hat betonieren lassen. Ein Haus mit dem Charme eines Atombunkers – das macht Menschen dösig im Kopf und krank. Und da sollen die Kinder drin lernen. Diese Schule ist unzumutbar. Und das war doch – zugegeben, neben einem Wahlgeschenk der SPD an den Bremer Westen – der fachliche Grund für die Mehrkosten. An dieser Unzumutbarkeit ändert sich nichts, wenn nach der Sanierung kein Gift mehr fliegt. Ein bißchen mehr müßten die Kinder schon wert sein. Jochen Grabler