Kunst in Villa Minimo

■ Die Villa Massimo in Rom ist Vorbild für ein Atelierprojekt in Hannover

Hannover.Ein Jahr in Deutschland an neuen Projekten arbeiten – das war lange der Traum der beiden Videokünstlerinnen Jane und Louise Wilson aus Newcastle. Mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) Berlin und des Kunstvereins Hannover ist dem britischen Zwillingspaar dieser Wunsch in Erfüllung gegangen. Ihre erste Station in Deutschland ist die „Villa Minimo“ in Hannover. Ganz wie in dem großen Vorbild „Villa Massimo“ in Rom, leben hier geförderte Künstler mit ihren Ateliers unter einem Dach. Nach sechs Monaten Niedersachsen schließt sich als zweite Station im Herbst für ein weiteres halbes Jahr Berlin an.

Mit 120 000 Mark pro Stipendiat ist die Auszeichnung eine der höchstdotierten für Künstlernachwuchs in Deutschland. Der Kunstverein rief das Programm 1982 zunächst für deutsche Künstler ins Leben. Seit 1993 wird auch ausländischer Nachwuchs gefördert.

„In der neuen Umgebung haben wir viele Ideen entwickelt“, erzählt die 29jährige Jane. Außerdem haben sie Ausstellungen in Kopenhagen, Basel und Rom organisiert. Momentan arbeiten sie an einem neuen Filmprojekt, in dem es um Horror gehen soll – wie in ihrem vorherigen Film „Crawl Space“, der unter anderem in New York und im Stedelijk Museum in Amsterdam gezeigt wurde. Als Drehort fassen sie die Babelsberger Filmstudios in Berlin ins Auge. Im Frühjahr wollen sie ihre Arbeit im Kunstverein vorstellen . dpa