Alpiner Protest

■ Aktionswoche an der Hamburger Uni: Gegen Bildungsklau und Studiengebühren

„Gegen Studiengebühren“ war auf dem Transparent zu lesen, das ein Student der Hamburger Uni gestern in einer waghalsigen Kletterpartie am 15stöckigen Philosophenturm entfaltete. „In einigen Bundesländern werden zur Zeit Testballons für Studiengebühren gestartet“, erklärt der Öffentlichkeitsreferent des Allgemeinen Studierenden Ausschusses (AStA), Hagen Eichler. Mit den 100 Mark, die Berliner Studierende ab dem Wintersemester für Verwaltung bezahlen sollen, oder den 1000 Mark Semsterbeitrag, die auf Baden-Württemberger LangzeitstudentInnen zukommen, würden allgemeine Studiengebühren durch die Hintertür eingeführt. Ohne Protest, so Eichler, sei zu befürchten, daß in zwei Semestern auch Hamburg in die Geldbeutel der Studierenden greifen will.

Die Abseilaktion bildete den Auftakt einer Aktionswoche gegen Bildungs- und Sozialabbau, die vom AStA und dem „Aktionskomitee gegen den Bildungsklau“ organisiert wurde. Heute ist für 12 Uhr eine „Soziallotterie“ auf dem Gänsemarkt geplant. Studierende verlosen Sozialleistungen, der Hauptgewinner darf sich über die „goldene soziale Hängematte“ freuen.

Den kommenden Donnerstag abend gestaltet ab 18 Uhr der Fachbereich Theologie. Mit einem kleinen Theaterstück – in der Rolle des Martin Luther der einzige deutschsprachige katholische Theologe, der an einem evangelischen Fachbereich lehrt –, mit Salsa-Musik und Abendandacht wollen die Studierenden auf dem Gänsemarkt dagegen protestieren, daß ihr Fachbereich der Sparkur geopfert werden soll. Am Freitag, dem 5. Juli, rufen die Studierenden schließlich ab 12 Uhr zu einer großen Abschluß-Demonstration zum Rathausmarkt auf. paf