Neue Bombe in Korsika

■ Nationalistenführer wurde getötet. Regierung will den Dialog fortsetzen

Paris (AFP) – Der jüngste Bombenanschlag auf Korsika hat die Furcht vor einer neuen Welle der Gewalt aufleben lassen. Innenminister Jean-Louis Debré verurteilte das Attentat, bei dem am Montag nachmittag in Bastia durch die Explosion einer Autobombe ein korsischer Nationalistenführer getötet und 15 Menschen verletzt wurden. Nach Einschätzungen der französischen Presse ist eine konkurrierende Nationalistengruppe für das Attentat verantwortlich.

Die Autobombe explodierte kurz nach 16.00 Uhr im alten Hafen von Bastia. Dabei wurde der 34jährige Pierre-Louis Lorenzi getötet, ein Führungsmitglied der Nationalistenpartei Cuncolta Naziunalista, die als legaler Arm der verbotenen Untergrundorganisation Nationale Befreiungsfront/Historischer Kanal (FLNC- Canal Historique) gilt. Die Nummer zwei der Cuncolta, Charles Pieri, dem das Attentat offenbar in erster Linie gegolten hatte, wurde schwer verletzt. Er ist einer der Gesprächspartner der französischen Regierung, die sich seit einigen Monaten durch einen diskret geführten Dialog mit den Nationalisten um ein Ende der Gewaltserie bemüht. Der Minister für den öffentlichen Dienst, Dominique Perben, kündigte an, die Regierung werde ihre Bemühungen um einen Dialog fortsetzen.