Bahncard mit Geld-zurück-Garantie

■ Die Bahn bezahlt, wenn der Verkehrsverbund die Bahncard überflüssig macht

Der Verkehrsverbund Bremen- Niedersachsen (VBN) gilt jetzt bis Oldenburg. Was auf den ersten Blick wie eine segensreiche Tat aussieht, das bedeutet für so manche PendlerIn heftige Mehrkosten. So für den Bremer Christoph S., der sich jetzt auf den beschwerlichen aber erstaunlicherweise erfolgreichen Weg gemacht hat, mit der Bahn über ihre Tarife zu diskutieren. Christoph S. arbeitet nämlich an drei Tagen in der Woche an der Oldenburger Uni. Da lohnt sich die Bahncard, die Fahrt kostet 11,60 hin und zurück. Das heißt: kostete. Denn seit der Umstellung der Tarife soll S. plötzlich fast das Doppelte bezahlen, nämlich 22,40.

Ein gewichtiger Grund, bei der Bahn anzurufen. Ja, das Problem sei gut bekannt, wurde ihm da gesagt. Aber er solle doch bedenken, daß er auch Geld spare, weil er mit der Karte schließlich auch Bus und Bahn in Bremen und in Oldenburg umsonst benutzen könne. Dumm nur, daß S. sowohl in Bremen als auch in Oldenburg mit dem Rad durch die Stadt fährt. Im Prinzip sei da nichts zu machen, sagte die Bahnauskunft, aber sie wollte doch wissen, ob er die Bahncard ausschließlich wegen der Fahrten nach Oldenburg gekauft habe. Hatte er – und dann kam's: Man wolle ihm entgegenkommen. Die Bahn bot dem gebeutelten Kunden an, sie werde die Bahncard zurückkaufen, umgerechnet auf die Monate, die er sie noch benutzen konnte. Ein schwacher Trost für die Mehrkosten, aber immerhin.

„Wir wollen Ärger vermeiden“, sagte gestern eine Sprecherin der Bahn AG-Zentrale in Hannover. Den hat die Bahn AG sowieso schon, wenn die Tarifgebiete zusammengelegt werden. Es seien nicht wenige Kunden, die wegen der Erweiterung von Verkehrsverbünden vor genau demselben Problem stünden. Jede zehnte Rückgabe einer Bahncard wird genau so begründet. Wer ähnliche Probleme habe, solle sich an die Clearing-Stelle der Bahn in Kassel wenden. Die werde dann je nach Lage des Falles entscheiden, mit ein wenig Glück für Geld zurück. ede/J.G.