Hier stehen Sie richtig

■ Wie man am besten per Anhalter aus Berlin rauskommt. Am besten kommen Tramper von den Raststätten am Berliner Ring weg. Dort hinzukommen ist das Schwierigste

Am schwierigsten ist es in Berlin, aus der Stadt herauszukommen. Dort, wo viele Autos vorbeikommen, darf man nicht stehen, dort wo man stehen darf und Autos halten können, kommt kaum jemand vorbei. Am besten kommt man von den Raststätten Waltersdorf, Michendorf, Stolpe oder Linumer Bucht weiter. Aber dort heißt es erst einmal hinkommen.

Richtung Süden (Leipzig, Nürnberg, München) und Westen (Magdeburg, Hannover, Frankfurt) bleibt die Tankstelle in Dreilinden ohne Alternative. Mit der S-Bahn bis Wannsee und dann eine Station mit dem Bus oder ganz zu Fuß. Richtung Südosten (Dresden) oder Osten (Frankfurt/ Oder) steht man mehr schlecht als recht am Beginn des Adlergestells, gleich hinter dem S-Bahnhof Schöneweide. Zwar ist hier Halteverbot, aber die Autos können zum Anhalten auf eine der beiden Tankstellen fahren. Richtung Norden (Rostock, Hamburg) gibt es mehrere Möglichkeiten, die alle nicht besonders günstig sind. An der Stadtautobahn kann man ohne Probleme an den Autobahnauffahrten Seidelstraße (U-Bahn Seidelstraße) oder Holzhauser Straße (U-Bahn Holzhauser Straße) stehen. Allerdings ist hier relativ wenig Verkehr. Eine Alternative Richtung Norden ist der Autobahnzubringer Pankow an der Prenzlauer Promenade, hinter der Ampel Rothenbachstraße (Bus 155 oder zu Fuß vom S-Bahnhof Pankow oder Heinersdorf).

Tips und Tricks zum Thema Trampen gibt es sicher fast genauso viele wie Tramper. Die einen schwören auf den langen Trip und warten dafür lieber etwas länger, die anderen hangeln sich auf der Autobahn lieber von Tankstelle zu Tankstelle.

In jedem Fall gilt, immer so aufstellen, daß der Fahrer euch gut sieht, und auch gleich zu erkennen ist, wo er halten kann. Ein Pappschild mit dem Zielort oder der Zielrichtung hilft sicher immer weiter. Prägt euch die Automarke ein und auch das Nummernschild. Wer bei einem Fahrer ein ungutes Gefühl hat, sollte im Zweifelsfall nicht zögern, ihn sofort zum Halten aufzufordern und auszusteigen. Mißtrauen ist auch dann angebracht, wenn der Fahrer plötzlich eine Abkürzung kennt oder widersprüchliche Angaben darüber macht, wo er eigentlich hin will.

Manche Autofahrer halten Trampern einen Haftungsausschluß oder ähnliche Papiere unter die Nase, bevor sie sie mitfahren lassen. Sie wollen nicht für eventuelle Verletzungen der Tramper aufkommen. Ein Gericht hat allerdings kürzlich entschieden, daß sich Autofahrer damit nicht von ihrer Haftung gegenüber allen Autoinsassen befreien können. Christoph Seils